Gestern hatte ich einen Termin, bei dem es um die Frage ging, welche Fördermöglichkeiten für ein geplantes Kunstprojekt bestehen. Mein Gegenüber erzählte mir ausführlich, welche Aktivitäten geplant sind und wer schon alles sein Interesse an einer Mitarbeit bekundet hat. Meine Frage, warum er dieses Projekt machen möchte und welche Ziele er damit verfolge, brachte ihn dann ziemlich aus der Fassung. Für mich war das wieder eine Bestätigung dafür, dass wir zwar im Kunst- und Kulturbereich sehr schnell in der Lage sind, Projekte zu “konstruieren”. Über die Frage, warum ein Projekt stattfinden soll und welche Ziele wir damit verfolgen, machen wir uns aber eher selten Gedanken. Klar ist es gar nicht so leicht, bespielsweise die künstlerischen Ziele eines Theaterfestivals zu entwickeln und zu formulieren. Aber wenn ich andere von meiner Idee überzeugen möchte, dann muss das einfach sein.
Denn ein klar formuliertes Ziel ist die Grundlage für die Planung und Realisierung meines Projektvorhabens. Und wenn ich am Ende wissen möchte, ob es ein Erfolg war oder nicht, dann muss ich auch etwas haben, woran ich messen kann, ob ich gut war oder nicht.
Was ist ein Ziel überhaupt? Häufig wird es als ein “gedanklich vorweggenommener Zustand” beschrieben, Wikipedia spricht von einem “in der Zukunft liegenden, gegenüber dem Gegenwärtigen im Allgemeinen veränderten, erstrebenswerten und angestrebten Zustand”.
Nun geht es darum, dieses Ziel möglichst präzise, möglichst “SMART” zu beschreiben. SMART steht dabei für:
- specific (das Ziel muss klar und verständlich sein)
- measurable (es muss messbar sein, um vergleichen zu können)
- achievable (es muss erreichbar sein)
- relevant (es muss die notwendige Relevanz bzw. Qualität besitzen)
- timely (es muss in einem vorgegebenen Zeitrahmen erreicht werden können)
Folgende Fragen müssen daher beantwortet werden können:
- Was soll erreicht werden?
- Bis wann soll das Ziel erreicht werden?
- Mit welchem Aufwand soll das Ziel erreicht werden?
Wenn das Ziel dann noch positiv formuliert ist, in der Formulierung des Ziels nicht bereits Lösungswege vorgegeben werden und das oder die Ziele allen am Projekt Beteiligten bekannt sind (etwas Schriftliches ist also von Vorteil), dann steht der Planung des Vorhabens nichts mehr im Weg. Das gilt natürlich auch für EU-Einreichungen.
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