Letzte Woche war ich auf der auch hier angekündigten Infoveranstaltung für das EU-Förderprogramm eContentplus. Bei diesem Programm geht es kurz gesagt um den Zugang zu und die Verwertbarkeit von digitalem Content. Und den gibt es ja im Kunst- und Kulturbereich auch, deshalb widmete sich die Veranstaltung nicht nur dezidiert dem “cultural content”, sondern fand auch noch in einer dazu passenden Location in Wien statt, der Nationalbibliothek.
Gut gefallen an dieser Veranstaltung hat mir, dass ich nicht mit Powerpoint-Vorträgen über das Förderprogramm zugeschüttet wurde. Informationen dazu kann man ja entweder hier oder hier nachlesen, oder sich beraten lassen. Nein, die Veranstaltung hatte ein anderes Ziel. Sie diente eher dazu, mögliche Partner für ein eContentplus-Projekt zu finden.
Stattgefunden hat sie im Rahmen der Initiative “Preparing for eContentplus“, die von den Ländern Österreich, Slowakei, Tschechien und Ungarn ins Leben gerufen worden ist. Hier in Wien fand bereits der 4. “Orientation and Matching-Day” statt, diesmal ging es um das Thema”cultural content”.
Was genau die Ziele der Initiative sind und welchem Zweck die Veranstaltungen dienen, habe ich Hans-Peter Ritt, der als Geschäftsführer der Firma milestone für das Projektmanagement verantwortlich ist, im Email-Interview gefragt.
Frage:
Hans-Peter, kannst Du bitte kurz beschreiben, was “Preparing for eContentplus” ist und warum “cultural content” ein Thema bei einem Programm wie eContentplus ist?
Hans-Peter Ritt:
Preparing for eContentplus ist eine zentraleuropäische Plattform, die das eContentplus Programm und seine Themen zum Anlass nimmt, private und öffentliche Akteure in AT,CZ,HU, SK und SI untereinander zu vernetzen – und gemeinsam innerhalb Europas zu positionieren. Eine Grundidee, die wunderbar aufgegangen ist. Denn warum sollte man nicht eine Vorbereitung auf ein internationales Programm von Anfang an international anlegen.
Frage:
Das war ja nun schon die 4. Veranstaltung dieser Art. Ist für Dich erkennbar, dass hier Organisationen und Unternehmen direkt aufeinander zugehen und konkret mit der Planung für ein eContentplus-Projekt beginnen? Oder “beschnuppert” man sich erst einmal?
Hans-Peter Ritt:
Das Beschnuppern war zu Beginn der Initiative, vor über einem Jahr in Prag, ein Thema. Durch die Reihe an Konferenzen und die begleitenden Web-Aktivitäten hat sich eine Community gebildet, die inzwischen sehr schnell zur Sache kommt. Wir hatten zb. in Bratislava in den Kaffeepausen Kick-Off Meetings von Konsortien, die sich auf die Einreichung vorbereiteten. Wir hatten jetzt in Wien die Präsentation eines kommerziellen Projektes, bei dem sich die Partner bei der Konferenz in Budapest kennengelernt haben.
Frage:
Habe ich denn, wenn ich bis jetzt noch nicht bei diesen Veranstaltungen war, eine Chance, auf den Zug aufzuspringen und dort Partner für eigene Projekte zu finden? Oder die Möglichkeit, mich an Projekten zu beteiligen?
Hans-Peter Ritt:
Wie heisst es so schön bei Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber …
Da die Initiative erstmal nur für die Anfangsphase des eContentplus-Programms gedacht war, sind im Moment keine weiteren Events geplant. Im Augenblick laufen Gespräche zwischen den beteiligten Ländern, ob und in welcher Form man weitermachen will. Aber die Kontakte sind da und etabliert! Wir leiten jede Kooperationsidee gerne an die Comunity weiter und moderieren das Geschehen. Werbemails ohne konkretes Kooperationsangbot werden wir jedoch nicht akzeptieren.
Frage:
Und wann wird es die nächste Ausschreibung geben?
Hans-Peter Ritt:
Noch in diesem Frühjahr, wahrscheinlich kapp vor dem Sommer, wird sie beginnen. Näheres wird Mitte März feststehen.
Danke, Hans-Peter Ritt, für die rasche Beantwortung der Fragen.
PS: Wer sich für die Inhalte der Veranstaltung interessiert, findet hier einiges an Material.
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