Web2.0: Wer macht wie mit?

Wenn wir vom Web2.0 sprechen, ist häufig von Partizipation die Rede. Die UserInnen konsumieren nicht nur, sondern bringen sich aktiv ein. Deshalb spricht man auch vom “Mitmachnetz”.

Mitmachen klingt gut und daher ist natürlich die Idee naheliegend, über diese Schiene Kundenkontakte zu generieren und mit diesen (potenziellen) Kunden ins Gespräch und hoffentlich auch ins Geschäft zu kommen. Wer ernsthaft Marketing betreiben möchte, kommt am Internet nicht mehr vorbei. Das gilt auch für den Kunst- und Kulturbereich.

Charlene Li von Forrester berichtet in ihrem Weblog über einen Report ihres Unternehmens, der sich diejenigen genauer anschaut, die ihren Weg ins Internet finden. Lesen sie nur passiv mit oder nehmen sie die Möglichkeiten, die ihnen die neuen Technologien bieten, aktiv in Anspruch?

“Social Technographics” ist der Titel des Reports, den man hier käuflich erwerben kann. Wer die 279 USD nicht ausgeben will, findet in einem Blogeintrag von Charlene Li das Executice Summary. Vielleicht das wichtigste Ergebnis: 52 Prozent der UserInnen bleiben gänzlich inaktiv. Wunderdinge sollte man sich also auch von Weblogs oder Social Networking nicht erwarten.

Trotzdem stellt Kevin Daoust in seinem Weblog, das sich mit Kunst, Kultur und den neuen Medien beschäftigt, fest:

“Seeing that social networking, blogging, etc. is now a norm in today’s society, any resource that helps focus marketing strategies and increase relationships with your audience with these means can be useful.”

Interessant auch der Beitrag im Micro Persuasion Blog. Für Steve Rubel ist das goldene Zeitalter der PR bereits angebrochen. Weiter heißt es dort: “The Forrester guide is the perfect skeleton, now it’s PR’s job to add the creative muscles and get the body moving in the right direction.”

Ich denke, das gilt auch für uns im Kunst- und Kulturbereich. Wir müssen kreativ sein und uns Strategien überlegen, wie wir unsere jeweiligen Zielgruppen erreichen und ansprechen können. Nachdem die Entwicklung rasend schnell voranschreitet, werden wir einfach vieles ausprobieren müssen. Vieles wird nicht funktionieren, manches schon.

update:
Ich möchte hier nachträglich noch auf einen Beitrag von Jason Chervokas hinweisen, der auf Social Media Club veröffentlicht worden ist.


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Kommentare

2 Antworten zu „Web2.0: Wer macht wie mit?“

  1. Anbei ein Link zum Thema Network aus der letzten „Zeit” – hoffentlich klappt das mit dem Link …

    Gruß

    Armin

  2. Danke, Armin, für den Link. Der Verfasser des Beitrags spricht mir in vielen Punkten aus der Seele. In vielen “Netzwerken” geht es nur noch darum, möglichst viele Kontakte zu sammeln, aber hat das wirklich noch mit networking zu tun?
    Ich denke nicht. Man kann wohl eher vom Adressen sammeln sprechen bzw. von der Erlaubnis, jemandem Informationen zukommen zu lassen. Im ZEIT-Artikel ist sehr treffend von Spam2.0 die Rede. Da ist was dran. Wenn ich mir überlege, welche der zahlreichen Newsletter, die ich auf Xing bekomme, ich wirklich lese, dann ist das Adressbuch nur die Umgehung der immer strenger werdenden gesetzlichen Regelungen, wen ich mit meinen Mails beglücken darf und wen nicht.
    Wahrscheinlich ist es so wie in der “Vornetzwerkzeit”, in der man Leute getroffen hat, mit denen sich einen Zusammenarbeit ergeben hat, weil man die gleiche Wellenlänge gehabt hat. Aber dafür brauche ich kein “Netzwerk”, dafür genügt ein Adressbuch.
    Interessant ist, finde ich, der Ansatz, die Mitglieder in ein Netzwerk einzuladen. Ich kenne mittlerweile zwei davon und fand die Idee anfangs recht gut. Mittlerweile stelle ich aber fest, dass das Aktivitätslevel auch nicht weit über dem der “normalen” Netzwerke liegt.
    Ich denke, der Nutzen hängt von etwas anderem ab, nämlich von der Größe eines Netzwerks. Ich habe vor einiger Zeit etwas darüber geschrieben, hier ist nochmal der Link: http://tinyurl.com/2u8zyy (Ich bin übrigens total angetan von dieser Methode, die URL’s zu verkürzen, denn der Originallink würde aus 77 Zeichen bestehen).
    Das Resultat einer Forschergruppe war: Kleine Netzwerke sind auf wenige, aber enge Netzwerkbeziehungen angewiesen, um am Leben zu bleiben. Große Netzwerke hingegen brauchen die Fluktuation, um weiter zu bestehen. Das heißt eigentlich: ein kleines, aber feines Netzwerk aufzubauen, die Kontakte zu pflegen und niemanden mehr reinzulassen.

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