Dass Kunst und Kultur in den amerikanischen Großstädten eine relativ große Bedeutung haben und natürlich großteils unter kommerziellen Gesichtspunkten gesehen werden, ist bekannt. Wie sieht es aber eigentlich jenseits der Großstädte aus? In den Regionen, in die kaum Touristen kommen und in denen daher auch kaum große Namen zu finden sind?
Beim Surfen im Internet bin ich auf die Stadt Eugene im Bundesstaat Oregon gestoßen. Etwa 150.000 EinwohnerInnen leben dort und erstaunt war ich, welchen Stellenwert dort Kunst und Kultur haben. Man ist sich dort einig, dass Kunst und Kultur wichtige Impulsgeber für die Stadt sind und zu einer höheren Lebensqualität beitragen.
Eine Studie macht nun Vorschläge, was getan werden muss, damit Kunst und Kultur die ihnen zugedachte Rolle auch spielen können. Konkret werden fünf Ziele anvisiert:
- Strengthen public and private sector engagement, leadership and funding.
- Provide comprehensive arts learning for children, youths and adults.
- Increase audiences for arts and culture.
- Strengthen the ability of cultural organizations and artists to serve the community.
- Integrate arts and culture in downtown and neighborhoods.
Ein vor drei Tagen erschienener Zeitungsbericht beschäftigt sich ausführlich mit dem Report und den darin vorgeschlagenen Zielen und Strategien.
Ich finde, dieser Report vermittelt ein ganz anderes Bild als wir es uns allgemein vom Kulturleben abseits der amerikanischen Großstädte machen. Und wenn ich die oben angeführten Ziele durchgehe, dann denke ich, könnten die auch jeder kleineren und größeren Stadt im deutschsprachigen Raum gut zu Gesicht stehen.
Was die hier angesprochenen Maßnahmen angeht, besteht auch bei uns Handlungsbedarf:
- “Create mechanisms to deliver more comprehensive and coordinated arts learning for Eugene children and youth through K-12 schooling and extracurricular opportunities.
- Enrich the range of and access to arts and cultural learning opportunities for teens and adults.
- Build more effective ties between Eugene’s institutions of higher learning, the City, and cultural organizations and audiences.”
Und wo wir schon im amerikanischen Hinterland sind: Douglas McLennan hat ein Weblog begonnen über “Arts in the American Outback”. Flyover nennt es sich und wird von vier JournalistInnen aus vier verschiedenen Kleinstädten mit Inhalten gefüllt. Sie berichten über das, was normalerweise nicht im Mittelpunkt des Interesses steht und für mich gerade deshalb so interessant und aufschlussreich ist. Quasi der Blick hinter die Fassade dessen, was wir hier als “Amerika “vorgeführt bekommen.
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