Zu diesem Ergebnis kommt Joel Achenbach in einem Beitrag, der den schönen Titel “When Genius Bombs” trägt. Darin stellt er fest, dass “Genies” wie Shakespeare oder Beethoven mitnichten nur geniale Werke geschaffen haben.
“Geniuses mess up too. This is a phenomenon that permeates the creative world”,
lautet Achenbachs Erklärung. Denn:
“Just because you are a great composer named Wagner doesn’t mean that everything you do will be Wagnerian.”
Ein solches Beispiel sei “Titus Andronicus”, ein Werk, das Shakespeare in seiner “Pulp Fiction”-Phase geschrieben habe, wie Achenbach das ziemlich brilliant formuliert.
Daraus leitet Achenbach für uns Normalsterbliche eine wichtige Erkenntnis ab:
“Humans are by nature a creative species, but we have to learn to manage our creativity, feed it, weed it, prune it, whack it back if necessary. We have to forgive our mistakes. No one is always brilliant.”
Fehler und Irrtümer sind integraler Bestandteil des kreativen Schaffensprozesses, schreibt Achenbach weiter. Das heißt für uns, Fehler sind nicht nur erlaubt, sondern sie passieren, wo qualitativ hochwertige Arbeit geleistet wird. Häufig wird dann der Perfektionsanspruch zum Bremsklotz und erstickt jegliche Kreativität im Keim.
Wenn ich gut im kreativen Sinn bin, lassen sich Fehler nicht vermeiden. Die Frage ist nicht, ob der Fehler kommt, sondern wann. Macht aber nichts, denn nicht umsonst heißt es: no risk, no fun. Oder auch: shit happens. Und das gilt auch für das Management von Kunst und Kultur, oder?
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