Was Ihr Publikum so alles wissen will


© Gerd Altmann; Pixelio

Vor einigen Tagen erhielt ich per Email eine Einladung zu einem Theaterstück. Der Inhalt klang interessant und nachdem das Theater auf MySpace ein paar Videoclips online gestellt hatte, war ich so weit, mir das Stück anzuschauen. Auch sonst fand ich alle Informationen. Fast, denn eine Frage wurde nicht beantwortet: wo ist dieses Theater eigentlich?

Kein Hinweis, weder in der Email, noch im Pressetext oder auf MySpace. Nachdem ich dann irgendwann auf der Website des Theaters gelandet bin, konnte ich dort die Adressdaten finden. Aber da waren halt schon etliche Minuten vergangen und ich weiß nicht, ob jede/r Interessierte so viel Ausdauer hat.

Natürlich wissen wir selbst, wer wir sind und wo wir sind. Wir wissen auch, welches Stück wir spielen und unsere Telefonnummer wissen wir in der Regel auch. Nur unsere BesucherInnen und die, die es hoffentlich mal werden, die haben keine Ahnung und sind vielleicht nur zufällig auf unserer Website gelandet. Glauben Sie mir, diese Menschen sind froh, wenn sie möglichst rasch alle wichtigen Informationen an einer Stelle finden.

Wie man so etwas machen kann, zeigt die Website der Bayerischen Staatsoper in München. Dort hat man versucht, alle wichtigen und unwichtigen (?) Fragen zu sammeln. Sie erfahren, wo die Abendkasse ist, warum Sie die Garderobe benutzen müssen und wie Sie Karten umtauschen müssen. Die FAQ lassen wirklich keine Frage offen, überzeugen Sie sich selbst.

Solche Fragen tauchen natürlich nicht nur an den großen Häusern auf, ganz im Gegenteil. Auch bei kleinen Kulturbetrieben gibt es viele Fragen. Versuchen Sie doch mal, die 50 wichtigsten Fragen zu Ihrem Haus zu sammeln, zu beantworten und dann online zur Verfügung zu stellen. Sie werden sehen, es wird die Seite mit den meisten Zugriffen sein und Ihre BesucherInnen werden es Ihnen danken.


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Kommentare

2 Antworten zu „Was Ihr Publikum so alles wissen will“

  1. Da muss ich jetzt lachen …

    Ist uns auch passiert beim Inserieren von unseren Kursen, mehr als einmal sogar.

    – Schulungsort vergessen
    – Sprache vergessen, die wir unterrichten

    Es war keine böse Absicht, sondern ein typischer Berufsblindheitfehler. Uns ist SOOOOO klar, wo wir sind und was wir tun, dass da manchmal die elementarsten Informationen in unseren Inseraten einfach nicht aufscheinen.

    Gut, dass du darauf aufmerksam machst. Das ist so ein bisschen wie das Abspeichern auf dem Computer. Jedesmal, wenn die Maschine abgeschmiert ist und wir viele Daten verloren haben, sichern wir danach eine Weile wieder ganz fleissig.

    In diesem Sinne: Danke für den Reminder.

  2. Wahrscheinlich ist niemand von uns vor so etwas geschützt. Vielleicht sammelt mal wer die ganzen Anekdoten und schreibt ein Buch? Ich vermute, es wäre ein Renner. ;-)

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