Adam Thurman schlägt auf seinem The Mission Paradox Blog ein interessantes Experiment vor: holen Sie sich ein Blatt Papier und listen Sie die Top-Ten-Events aus dem Kunst- und Kulturbereich auf, die Sie im gerade zu Ende gehenden Jahr erlebt haben. Ob Theater, Ausstellung oder Konzert spielt keine Rolle. Das Bewertungskriterium ist die künstlerische Qualität, wie auch immer Sie die definieren.
Wahrscheinlich werde es Ihnen leicht fallen, nicht nur Ihr Highlight des Jahres, sondern auch die größte Enttäuschung zu bestimmen, vermutet Thurman. Auch die Plätze 2 und 9 seien noch zu schaffen. Dann aber, so Thurman, werde es schwierig. Zwischen Platz 3 und Platz 8 gebe es wohl keine großen Unterschiede hinsichtlich der Qualität. Deshalb könnten wir auch leicht die Plätze im Ranking vertauschen, ohne dass es groß auffallen würde.
Das bedeutet, wir haben zwei Extreme, die wir eindeutig identifizieren können, und eine “graue Mitte”, wie es Thurman nennt.
Wenn es aber schon uns als ExpertInnen so schwer fällt, die künstlerische Qualität zu bewerten, wie soll das unser Publikum schaffen, das wir mit dem Hinweis auf die künstlerische Qualität ködern wollen? Dieser Begriff verkomme zur sinnlosen Phrase, mit denen die meisten nichts anfangen können, fährt Thurman fort. Zwar würden wir durch z.B. Freunde oder Kontakte erfahren, was wir unbedingt sehen müssten und was nicht. Aber der Rest?
“That’s why things like community building, strong customer service, providing useful content (and context) to people, are so important”,
ist Thurman überzeugt und sieht darin die einzige Möglichkeit, sich aus dieser “grauen Masse” hervorzuheben. Der Vorteil: es liegt in unserer Hand, uns von den anderen abzuheben. Was tun Sie, um sich von den anderen Kultureinrichtungen zu unterscheiden? Wie sieht Ihr Kulturmarketing aus? Setzen Sie auch ausschließlich auf die künstlerische Qualität, um sich aus der grauen Menge hervorzuheben?
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen