© Tony Hegewald/Pixelio
Vielleicht erinnern Sie sich noch an “Pay with a Tweet“, eine Form des Social Payments, wie ich es vor zwei Jahren in einem Blogbeitrag beschrieben habe (siehe auch dazu: “Pay with a Tweet: Empfehlung oder Werbung?“). Das Prinzip ist recht einfach: ich bewerbe im Rahmen eines Tweets ein Produkt, spreche also quasi eine Empfehlung aus und erhalte dafür das ganze Produkt oder Teile davon umsonst. Je mehr UserInnen sich für dieses Produkt interessieren, desto größer der virale Effekt.
Ein Stück weiter geht Splurgy, eine Plattform, die es erlaubt, die eigenen Produkte und Dienstleistungen zu promoten und das sowohl über Social Networks wie Facebook, Twitter und Pinterest als auch über die eigene Website. Das Video zeigt, welche Möglichkeiten sich hier auftun:
Splurgy belohnt sowohl das Folgen als auch das Teilen von Inhalten und bietet darüber hinaus die Möglichkeit, einen VIP-Status zu vergeben, der an der Zahl der Follower (Twitter) oder Freunde (Facebook) festgemacht werden kann.
Zwar weisen alle immer wieder darauf hin, dass die Zahl der Follower oder Fans gar nicht so wichtig ist, aber letzten Endes werden die Influencer eben doch auf diese Weise identifiziert. Möchte ich sie belohnen, zum Beispiel mit einem Rabatt auf das nächste Konzertticket, muss ich davor die Zahl der Follower oder Freunde festlegen, aber der jemand den VIP-Status erhält.
Interessant ist, dass Splurgy den Unternehmen die Möglichkeit bietet, UserInnen zu belohnen, wenn sie Inhalte des Unternehmens teilen. In einem Beitrag auf TechCrunch berichten die beiden Mitgründer Michi Kono und Brian Kim von zwei Unternehmen, die durch den Einsatz von Splurgy nicht nur die Zahl ihrer Fans und Follower erheblich erhöhen konnten, sondern auch davon profitierten, dass ihre Inhalte fleißig geteilt wurden. Seit ein paar Tagen haben Kunden der Promotion-Plattform (also die Unternehmen) auch die Möglichkeit, die UserInnen zu belohnen, die ihre Inhalte auf Pinterest repinnen.
Unternehmen, die Splurgy nutzen möchten, müssen dafür eine monatliche Rate zahlen, die sich nach dem Wert des Rabatts oder des Geschenks für die UserInnen bemisst. Los geht es mit $30 pro Monat, ob es eine Obergrenze gibt, weiß ich leider nicht.
Bleibt die Frage, was das den Unternehmen bringt, wenn sie neue Fans bzw. Follower gewinnen und ihre Inhalte geteilt werden? Dazu gibt es einen ganz interessanten Beitrag auf dem Eventbrite-Blog, der der Frage nachgeht, welchen Wert eigentlich ein geteilter Inhalt besitzt. Das Ergebnis:
“Like in the US, Facebook has the highest value per share in the UK. When someone shares a UK event on Facebook, on average it generates £2.25 in additional gross ticket sales.” (in dieser Grafik werden die Zahlen der USA und UK gegenübergestellt)
Nun sind das natürlich Durchschnittswerte und erst wenn ich weiß, welchen Wert ein Follower, ein Fan oder eben auch ein Pinterest-User für mich besitzt, kann ich entscheiden, ob es Sinn macht, Splurgy einzusetzen. Bis jetzt bin ich mit meiner Ansicht, der ROI helfe einem dabei, den Wert der Social Media-Aktivitäten zu quantifizieren, auf wenig Gegenliebe gestoßen (siehe dazu die beiden Beiträge). Hier könnte ich nun vergleichen, mit welcher Kampagnenart ich billiger an neue Fans komme oder meine Tickets unter die Leute bringe.
Ist Splurgy für Kultureinrichtungen interessant? Ich glaube schon, aber die monatliche Gebühr führt vermutlich dazu, dass sich die Plattform für kleine Kultureinrichtungen nicht lohnt. Aber auch bei den großen Kulturbetrieben müsste man erst wissen, welche Beträge man derzeit in die Hand nimmt, um Menschen für die eigene Arbeit zu interessieren bzw. sie zum Besuch des eigenen Angebots zu motivieren. In meinen Augen ist Splurgy ein spannender Ansatz, vor allem die Mischung aus Facebook, Twitter und Pinterest klingt verlockend, auch wenn Pinterest bei uns noch lange nicht so populär ist wie beispielsweise in den USA. Aber ich denke, es lohnt sich vor allem für die größeren Kulturbetriebe, sich die Plattform etwas genauer anzuschauen.
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