Komplizenschaft als Form der Zusammenarbeit

Auf der Website des Instituts für Theorie der Gestaltung und Kunst (ith) bin ich auf das Projekt “Komplizenschaft – Arbeit in Zukunft” gestoßen.

“Komplizenschaft ist nicht nur eine zeitgemäße, sondern auch eine äußerst produktive Form temporärer Zusammenschlüsse, die sowohl im künstlerischen als auch wirtschaftlichen Bereich rege angewendet wird.”

Das ist die Ausgangsthese des Forschungsprojektes, dessen Resultate im Laufe des Jahres 2007 durch einen Film, drei kurze Nächte der Komplizen, zwei Workshops und eine Dokumentation kommuniziert werden.

Hinter dem Projekt steckt die Erkenntnis, dass wir in der heutigen Zeit keine Chance mehr haben, als Einzelne alles zu wissen bzw. alles zu können. Konstruktion statt Konkurrenz muss das Motto lauten, heißt es auf der Website. Die Forschungspartner haben sich vorgenommen, den Begriff der Komplizenschaft, den wir ja vor allem aus Krimis kennen, zu “entkriminalisieren”. Komplizen sind “Menschen, die gemeinsam, eng miteinander verflochten zur Tat schreiten”. In der Projektbeschreibung heißt es unter anderem:

Komplizen agieren in der Kunst, der Wirtschaft und Politik, im Privaten und Öffentlichen, über Sprachräume und soziale Schichten hinweg, wenn es nur der gemeinsamen Aktion dient. Sie initiieren Kriege und soziale Netzwerke, agieren als Wirtschaftskriminelle und Mörder, arbeiten als erfolgreiche Künstlerpaare, gründen wirtschaftliche Netzwerke, sind virtuell und real tätig, tauchen plötzlich aus dem Untergrund auf und sind selbstverständlich in tagtäglichen Arbeits- und Lebenswelten sichtbar. Ein Blick, eine Geste, ein Code: Wir alle agieren – mehr oder weniger bewusst – als Komplizen.”

Und wenn Sie wissen wollen, ob Sie bereits Komplize oder Komplizin sind, dann können Sie das mit der Hilfe der 18 Regeln der Komplizenschaft nachprüfen. Ein spannendes Projekt, schade, dass Zürich so weit weg ist.


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