“To use his or her skills to serve and enable art” [aktualisiert]

Foto: Picseli (Unsplash)

So beschreibt Bernie Sahlins in seiner Keynote auf der Jahreskonferenz der Association of Arts Administration Educators die Aufgabe des Kulturmanagements. KulturmanagerInnen haben immer wieder dazu beigetragen, so Sahlins, dass die Kunst einen fundamentalen Wandel erfahren hat.

Als Beispiel dient ihm die Geschichte von James Burbage, einem englischen Kulturunternehmer des 16. Jahrhunderts. Burbage errichtete 1576 in London eines der ersten öffentlichen Theater und führte die Theaterkasse ein. Eine revolutionäre Erfindung, wie Sahlins ausführt:

“Up to the time James Burbage came up with this brilliant idea — now picture this — the players would give their performance, in a field, or in a castle hall or public square, then, at the end of the play they would bow and start to pass the hat, only to find that the much of audience had melted away. Burbage pondered this problem. In a eureka moment he came up with a solution: First build a special place designed exclusively to present drama, and — here comes the genius — charge the audience a penny as they entered, BEFORE the performance. Brilliant! Brilliant! To this day, theatre managers, staffs, and casts should offer up a little prayer to Mister Burbage every night before curtain time.”

Unsere Aufgabe als KulturmanagerIn ist es, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Kunst sich entfalten kann und die KünstlerInnen ihre Kunst ausüben können.

Aber zuviele von uns, klagt Sahlins, glauben nicht daran und akzeptieren das Zenon von Elea zugeschriebene Teilungsparadoxon, demzufolge wir unser Ziel nie erreichen können. Diogenes widerlegte Zenon, indem er aufstand und losging. Genau das ist es, was Sahlins auch von uns KulturmanagerInnen verlangt. Und er schließt seine Rede:

“When Burbage had that brilliant notion (you remember, the box office), he not only changed forever the structure of play presentation but (and here is the delightful and wondrous point; here is the ultimate value of what an arts administrator does), he started the process of transforming the actor from being a beggar, who humbly passed the hat, to being an artist, who was held to be of great worth to the community. And there you have the indispensable, the crucial role of your teaching: to bring to art the world’s respect and to the artist, self-respect.”

Der letzte Satz dieses Zitats ist dann für Sahlins eine Art Mission Statement für KulturmanagerInnen. Er drückt aber für mich darüber hinaus sehr anschaulich das Spannungsfeld aus, in dem wir uns bewegen.


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3 Antworten zu „“To use his or her skills to serve and enable art” [aktualisiert]“

  1. […] weniger. Aktuell besonders lesenswert auf dem Kulturmanagement-Blog: Der Artikel vom 7. Juni zur Aufgabe des Kulturmanagers. Da so Viele unsere Rolle missverstehen, helfen uns solche Artikel erstens dabei, unsere Mission […]

  2. […] Theater baute und von den ZuschauerInnen vor Beginn der Vorstellung das Eintrittsgeld kassierte. Hier können Sie sie noch einmal nachlesen und ich muss gestehen, ich verweise gerne auf diesen Beitrag, […]

  3. […] wissen wir das eh, auf der Managementebene gilt das natürlich auch (ich darf an die Geschichte von James Burbage erinnern, eine meiner […]

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