© Uta Herbert; Pixelio
Eine Studie der Berliner PR-Agentur index zeigt, dass das Internet für die Kommunikationsarbeit immer wichtiger wird. Das klingt nun sehr banal, aber wenn man sich die Ergebnisse anschaut, findet man dort schon einige Punkte, die vor allem auch für den Kunst- und Kulturbereich recht interessant sind.
Pressemeldungen werden per Email verschickt
Von den Unternehmen, die im Rahmen der Studie befragt wurden, verschickten zwei Drittel ihre Presseaussendungen per Mail. Die Pressemappe hingegen wird meist auf dem Postweg übermittelt steht aber auch auf der Unternehmenswebsite im Pressebereich zur Verfügung.
Mir fällt auf, dass viele Kunst- und Kultureinrichtungen, und damit meine ich vor allem die kleineren, gar keinen Pressebereich auf ihrer Website haben. Ein solcher Bereich, der neben den Basisinformationen die bisher veröffentlichten Pressetexte und verwendbare Fotos enthält, ist etwas, was JournalistInnen sehr schätzen. Dadurch haben sie die Möglichkeit, recht schnell zu erkennen, woran sie sind und ob weitere Recherchen lohnen. Wenn so ein Bereich fehlt und der oder die Verantwortliche dann auch noch für die nächsten Stunden in Besprechungen ist, dann war es das schon wieder. Chance vertan.
Das Thema Pressekonferenzen
Oft ist im Kunst- und Kulturbereich die Pressekonferenz die erste PR-Maßnahme, die einem einfällt. In der Realität ist das dann eine eher traurige Geschichte, wenn sich nur ein oder zwei JournalistInnen zu dem Termin verirren. Die Studie zeigt, dass auch Unternehmen mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Und Konsequenzen daraus gezogen haben, denn 90 Prozent der Befragten gaben an, gar keine Pressekonferenzen mehr durchzuführen.
Noch geringer ist die Zahl derer, die ihre Pressekonferenzen online durchführen. Es gibt zwar Unternehmen, die damit experimentieren, Stichwort Second Life, aber ihre Zahl ist derzeit noch überschaubar. Die Frage ist aber, ob diese Form der Pressekonferenz sich durchsetzen wird können. Plausibel erscheint mir das bei Unternehmen, die ihren Sitz nicht in einer Großstadt haben und vor der Frage stehen, wie sie JournalistInnen zu sich bekommen können.
Dass der Email-Newsletter sich immer mehr durchsetzt, sehen Sie selbst, wenn Sie in Ihre Mailbox blicken. 90 Prozent der befragten Unternehmen setzen ihn ein, nur ein Drittel der Befragten verschickt noch die klassische Kundenzeitung. Aufgefallen ist mir in der Studie aber die folgende Feststellung:
“Unternehmen, die gegen den allgemeinen Trend mit interessanten, gedruckten Kundenzeitungen kommunizieren, könne auf hohe Aufmerksamkeit und gute Kundenbindungseffekte hoffen.”
Das heißt, wenn ich in der Masse der Unternehmen auffallen möchte, ist die Kundenzeitung im Printformat also vielleicht eine bedenkenswerte Alternative.
Werden Weblogs in den Presseverteiler aufgenommen?
Hier zeigt die Studie, dass in der Kommunikation mit Weblogs noch große Unsicherheit herrscht. Erst 15 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, Weblogs in ihren Verteilern zu haben. Derzeit wird das wohl noch von Fall zu Fall entschieden. Vorausgesetzt, es gibt in der jeweiligen Branche überhaupt ein Weblog, das man kontaktieren könnte. Denn passen sollte es ja schon.
Viele Unternehmen setzen mittlerweile auch stark auf Foren, Newsgroups und Blogs, um herauszufinden, was ihre Kunden über sie denken. Während zwei Drittel der Befragten Forenbeiträge auswerten, sind es bei Newsgroups und Blogs nur noch 40 Prozent. Selbst aktiv werden aber nur die wenigsten. Gerade mal
“12 Prozent werden zu Themen ihres Unternehmens in fremden Weblogs aktiv”,
heißt es in der Studie. Die Zahl der Unternehmen, die selbst Weblogs, Podcasts oder RSS-Feeds einsetzen, ist dementsprechend gering. Aber immerhin, es gibt sie. Und in paar Jahren wird der Einsatz dieser Tools wahrscheinlich selbstverständlich sein.
Wer mehr dazu wissen will: Die Auswertung der Befragung kann hier als 12-seitiges PDF bestellt werden.
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen