Wer sich mit dem Thema PR im Kunst- und Kulturbereich beschäftigt, wird schnell feststellen, dass dieser Bereich in der Regel dem klassischen Verständnis von PR folgt. Hauptadressat sind die Printmedien, hier vor allem die Tageszeitungen. Die meisten Kulturbetriebe sind darum bemüht, die Kommunikation nach außen zu kontrollieren und Vielstimmigkeit zu vermeiden.
Dass dies keine geeignete Strategie für die Zukunft ist, davon ist Thomas Pleil, Professor für Public Relations, überzeugt. “Ermutigen statt kanalisieren”, so beschreibt er die PR der Zukunft, was bedeutet, auch die MitarbeiterInnen tragen zur Kommunikation nach außen bei. Angst verhindere aber die dazu notwendige Öffnung meint Pleil. Wovor?
“Vor möglichem Schaden für das Unternehmen, unausgesprochen gelegentlich auch vor Kontroll- und Bedeutungsverlust für die PR-Abteilung.”
Dabei sei das Risiko gar nicht so groß, ist er sich sicher. Und an einen Bedeutungsverlust glaubt Pleil schon gar nicht, vielmehr prophezeit er einen Rollenwandel. Die PR-Abteilung wird zum “Enabler von Kommunikation”.
Alle MitarbeiterInnen eines Unternehmens, einer Kunst- und Kultureinrichtung sind für die Kommunikation nach außen verantwortlich. Das bedeutet, viele Kunst- und Kultureinrichtungen müssen sich von ihrer Sichtweise verabschieden, PR erfolge nur durch die PressesprecherIn und sei nur auf die Printmedien ausgerichtet. Das stimmt so nicht mehr, auch das Internet spielt da mittlerweile eine wichtige Rolle. Nur kann man dort nicht mehr alleine mit der klassischen Presseaussendung punkten. Pleil weist in seinem Blogeintrag auf das Beispiel IBM hin, wo man mittlerweile ganz andere Wege zu gehen versucht.
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