Passend zum Beitrag über Museen und Social Tagging habe ich noch einen Artikel in der New York Times zu diesem Thema gefunden.
Pamela LiCalzi O’Connell weist in ihm darauf hin, dass wir uns zwar in Ausstellungen zurechtfinden, weil wir dort den Hinweisen folgen können. Gehen wir aber auf die Website des Museums, tun wir uns schwer, bestimmte Bilder zu finden, wenn wir nicht den oder die KünstlerIn oder den Titel des Kunstwerks kennen.
Eigentlich laufen solche Online-Galerien also ins Leere, denn sie sind nur für die ExpertInnen geschaffen. Laien, die Bilder ganz anders betrachten und dadurch auch eine ganz andere Systematik entwickeln, um sich in der Bildermenge zurecht zu finden.
ExpertInnen und die normalen BesucherInnen haben also völlig unterschiedliche Zugänge zu Kunstwerken. Die Lücke zwischen beiden Gruppen lässt sich unter Umständen mit Hilfe von Social Tagging schließen. Einige wenige Museen in den USA experimentieren bereits damit, heißt es in dem Beitrag.
Im deutschsprachigen Raum sind mir solche Experimente noch nicht bekannt, aber Social Tagging könnte ein Weg sein, um Kunst wieder zugänglicher zu machen. Wir müssen als Besucher nicht mehr die Namen der KünstlerInnen oder den Titel des Kunstwerks wissen, sondern schaffen uns mit der Hilfe von Tags unsere eigene (Kunst-)Welt. Die Betonung liegt auf “unsere”.
Hemmungen zu taggen scheinen die MuseumsbesucherInnen nicht zu haben, heißt es in dem Artikel der New York Times. Mal sehen, wann ich hier über das erste Museum in Deutschland oder Österreich berichten kann, das mit Social Tagging experimentiert. Vielleicht gibt es das ja auch schon und ich weiß es nur nicht.
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