In der Schweiz bloggt der Kulturminister

unkultur hat herausgefunden, dass der Kulturminister der Schweiz, Dominik Riedo, bloggt. Fein, wieder einer mehr. Obwohl: Ist das wirklich so toll, was wir da zu lesen bekommen? unkultur ist es nicht und ich bin es eigentlich auch nicht. Irgendwie erinnern die Einträge an die ersten Schulaufsätze a la mein schönstes Ferienerlebnis.

Was mir auffällt: dieser tagebuchartige Schreibstil scheint bei PolitikerInnen verbreitet zu sein. Wer einen Blick auf das Blog des österreichischen Sozialministers Erwin Buchinger wirft, bekommt Ähnliches serviert.

Da ist das Videopodcast der deutschen Kanzlerin Angela Merkel schon ein richtiges Highlight, wenn auch hier das, was Blogs und/oder (Video)-Podcasts ausmacht, nicht zu finden ist. Die Geschichte, die persönliche Meinung, der Ansatz eines Gesprächs. Eben all das, was Brian Clark so schön beschrieben hat.

Toll, wenn man die Beiträge des Sozialministers jetzt auch kommentieren darf (allerdings erst nach einer Anmeldung), allerdings wüsste ich gar nicht, was ich ihn fragen soll: Von wem die Post kam oder so? Nein, ich finde, wenn PolitikerInnen sich via Blog an mich wenden, dann darf ich zumindest soviel Respekt erwarten, dass das mit einem gewissen Niveau geschieht. Solange das nicht passiert, kommen solche Blogs nicht in meinen RSS-Reader.


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6 Antworten zu „In der Schweiz bloggt der Kulturminister“

  1. Anmerkung: Er ist nicht der “offizielle” Kulturminister, sondern der “alternative” Kulturminister, via Internet-Abstimmung gewählt.

  2. Und übrigens: Ein meiner Meinung nach sehr positives Beispiel ist der Blog des Bundesrates Moritz Leuenberger:
    http://moritzleuenberger.blueblog.ch

    Vielleicht nicht gerade in seinem neusten Beitrag über den Nothelferkurs ;-), aber in vielen anderen Beiträgen greift er aktuelle politische Themen auf, informiert über Hintergründe und legt seine Meinung gut verständlich dar.

  3. Danke für die Info, das ist mir entgangen. “Alternative” Minister haben wir hier nicht, wir sind sozusagen alternativlos. ;-)

    Aber umso leichter wäre es für ihn, etwas mehr aus sich herauszugehen. Dann verstehe ich seinen Stil erst recht nicht.

    Das Blog von Bundesrat Leuenberger ist übrigens wirklich ein schönes Beispiel dafür, wie man mittels Blog auf einer sehr persönlichen Ebene politische Diskussionen führen kann. Dass das gut ankommt, zeigen die zahlreichen Kommentare.

  4. Und noch eine Frage hinterher: Was macht ein alternativer Kulturminister?

  5. “Das kulturministerium.ch […] soll mithelfen, die Kultur in Gesellschaft und Politik zu verankern und das Ansehen der Kultur zu stärken. Das kulturministerium.ch fördert die kulturelle Vielfalt in der Schweiz. Es entwickelt Ideen und Visionen für die kulturelle Zukunft.
    […] Das kulturministerium.ch wacht darüber, dass Art. 21 der Bundesverfassung: «Die Freiheit der Kunst ist gewährleistet» uneingeschränkt Gültigkeit hat.”
    Zitat von der Website http://www.kulturministerium.ch

  6. Vielen Dank! Für jemanden, der das nicht weiß, wirkt die Seite dann doch etwas irreführend. Aber die Idee ist gut.

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