© viocat; Pixelio
Wenn ich einen Beitrag zu schreiben beginne, geht das immer so los: Ich ordne ihn den entsprechenden Kategorien zu. Diesen Beitrag habe ich als Anlass genommen, eine neue Kategorie Aus- und Weiterbildung einzuführen. Ich denke, das macht Sinn agesichts der Tatsache, in der nächsten Zeit das Angebot in Sachen Kulturmanagement näher anzuschauen. Ich werde aber auch versuchen, über den Tellerrand, sprich das Fach “Kulturmanagement”, hinaus zu schauen. Den Anfang mache ich gleich mit diesem Beitrag.
Worum geht es? Um Kunstvermittlung, besser gesagt, um das dazugehörige Ausbildungsangebot in Österreich. Elisabeth Ihrenberger, selbst Kunstvermittlerin, hat sich auf ihrem Blog die Frage gestellt, wie man KunstvermittlerIn wird und verweist dort auf einen von Ihr für die Zeitschrift “Neues Museum” verfassten Beitrag zum Thema “Die Ausbildung für Kunst- und Kulturvermittlung in Österreich”(Der Beitrag steht als PDF in ihrem Blogbeitrag zur Verfügung).
Wer also mit dem Gedanken spielt, sich in diesem Bereich aus- oder weiter zu bilden, findet hier eine sehr informative Zusammenstellung des aktuellen Angebots. Ich fand es eigentlich sehr vielfältig, Elisabeth ist aber anderer Meinung. Sie kritisiert, dass es in Österreich bislang relativ wenig spezifische Ausbildungen für Kunst- und Kulturvermittlung gibt. Weiter schreibt sie:
“Beim Vergleich der derzeitigen sowie in Planung befindlichen Angebote stellt man fest, dass sich diese nicht nur nach der Namensgebung in Kulturvermittlung, Cultural Communication, Kulturpädagogik oder der etwas veralteten Bezeichnung Museumspädagogik unterscheiden. Auch die Unterrichtsinhalte sind in den einzelnen Angeboten enger oder weiter gefasst und verdeutlichen die unterschiedlichen Auffassungen von dem, was unter dem Berufsfeld der Kunst- und Kulturvermittlung verstanden wird.”
Das stimmt schon. Aber ist es nicht so, dass Kunst- und Kulturvermittlung ebenso wenig greifbar ist wie Kulturmanagement? Auch dort gibt es DAS ideale Studium nicht und wird es wohl auch nie geben (können). Was ich aber vermisse, und auch da gibt es Parallelen zum Bereich Kulturmanagement, ist eine nach außen hin wahrnehmbare Diskussion über das, was Kunst- und Kulturvermittlung sein kann. Nur so lässt sich meiner Meinung das erreichen, was Elisabeth als eine der größten Herausforderungen beschreibt:
“Darüber hinaus geht es jedoch vor allem darum, innerhalb wie außerhalb der Museen das Bewusstsein und die Grundlagen für die Kunst- und Kulturvermittlung zu stärken, um die bisher etablierte Vermittlungsarbeit in Zukunft weiter zu entwickeln und eine Vermittlungsarbeit umzusetzen, die den Bedürfnissen der Museen und der BesucherInnen gerecht wird.”
Man muss ja nicht unbedingt Wikipedia zum alleinigen Gradmesser machen, aber ich finde es bezeichnend, dass die Begriffe Kunst- bzw. Kulturvermittlung dort nicht aufscheinen. Wenn es um die öffentliche Wahrnehmung geht, könnte das ein erster Schritt sein.
Auch die Website des Österreichischen Verbands der KulturvermittlerInnen im Museums- und Ausstellungswesen lässt mich ein wenig ratlos zurück. Inhaltlich bin ich dort nicht wirklich fündig geworden. Und wenn die Liste der zertifizierten MitgliederInnen nur aus sieben Personen besteht und vom März 2005 ist, dann kann man sich dazu auch seinen Teil denken.
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