Hörbücher: Hören statt lesen

'On Air' von hennerfehr
© Jürgen Acker; Pixelio

Als ich vor vielen Jahren noch oft mit dem Auto zwischen Deutschland und Österreich hin und her gependelt bin, bestand eine der größten Herausforderungen darin, mir die Zeit, die ich im Auto verbrachte, zu vertreiben. Radiohören ist auf die Dauer quälend, denn ob Ö3, Hessen oder Bayern 3, irgendwie hört sich das alles gleich an und nach einer gewissen Zeit konnte ich diese Sender nicht mehr hören.

Auch die Musikkassette half nur begrenzt, denn nach kurzer Zeit kannte ich sie in- und auswendig. Dann kam ich auf die Idee, mir Hörspiele aufzunehmen, die im Radioprogramm liefen. Eines meiner Highlights, ich erinnere mich heute noch, war die Hörspielfassung von Umberto Ecos “Das Foucaultsche Pendel“. Die drei Kassetten reichten genau für die Strecke München – Wien und für mich ist es in der Erinnerung eine der Fahrten, die am schnellsten vergangen sind.

Seitdem hat sich viel verändert. Ich habe kein Auto mehr und statt Kassetten gibt es heute CDs oder MP3-Files. Und noch etwas hat sich geändert: Niemand muss heute Hörspiele vom Radio aufnehmen, denn das Angebot an CDs und Audiofiles im Internet ist groß.

Gerade habe ich diese Seite hier entdeckt, auf der James Joyce’s “Ulysses” im MP3-Format angeboten wird. Kostenlos, aber dafür in englischer Sprache. Sucht man im Internet nach Hörbüchern oder Audiobooks, findet man eine Unzahl an Angeboten. Ein Überblick ist nur schwer möglich. Am leichtesten ist es wohl, wenn man auf die Seiten von Amazon, Thalia, etc. geht. Dort gibt es allerdings nur CDs zu erwerben Ein sofortiger Download von MP3-Dateien ist dort nicht möglich, wenn ich nichts übersehen habe.

Möchten Sie lieber sofort hören, was Sie interessiert, sind Sie bei Audible besser aufgehoben. Das “Internet-Portal für den Download von Hörbüchern” wurde übrigens vor kurzem von Amazon gekauft, wie diese Pressemeldung verrät. Dort hat man also gemerkt, dass die Entwicklung wohl in diese Richtung geht.

Audible bietet verschiedene Abos an. So kann man z.B. für eine Monatsgebühr von 14,95 Euro zwei Hörbücher erwerben. Nichts zahlen muss man auf Vorleser.net, wo

“rund 450 kostenlose mp3-Hörbücher zum legalen Download in CD-Qualität”

zur Verfügung stehen. Wer generell Infos zu Hörbüchern sucht, wird wahrscheinlich mit dem Hörgold-Portal seine Freude haben. Infos zu mehr als 10.000 Hörbuchtiteln werden dort aktuell auf der Startseite versprochen. Ob das dann wirklich alle erhältlichen Hörbücher sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Und noch ein anderes Geschäftsmodell möchte ich mit Podiobooks vorstellen. Hier setzt man auf die Bereitschaft der KundInnen, einen frei wählbaren Betrag zu spenden. Ob mich das Angebot etwas kostet oder nicht, hängt also von meiner Zahlungsbereitschaft ab. Und wahrscheinlich von der Qualität der Hörbücher. Mir persönlich hat das Angebot nicht so zugesagt.

Fazit: Ob CD oder MP3, das Angebot ist ziemlich groß und es ist relativ leicht, etwas für den eigenen Geschmack zu finden. Fehlt nur noch die Zeit, um das Angebot auch nutzen zu können.


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Kommentare

Eine Antwort zu „Hörbücher: Hören statt lesen“

  1. petkova

    also ich bin total begeistert! danke für die gute tipps. vor allem, dass sie immer gleich ein paar verschiedene modelle vorstellen, finde ich wirklich sehr hilfreich und so zu sagen höchst “kundenorientiert”.
    jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich nicht den ganzen tag mit lauschen verbringe… ;)
    beste grüsse
    tp

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