Vor etwa einem halben Jahr habe ich in meinem Beitrag “Die neue Währung heißt Aufmerksamkeit” auf das Buch “The End of Control” von Gerd Leonhard hingewiesen.
Nun hat er seine zahlreichen Beiträge der vergangenen Jahre in einem eBook zusammengefasst, welches man hier entweder kaufen oder als PDf kostenlos downloaden (Vorsicht, knapp 8MB)!) kann. Nicht ganz überraschend trägt es den Titel “Music 2.0” und bietet knapp 230 Seiten Infos und Anregungen über die Zukunft der Musikbranche.
Darin greift er in seinem Beitrag “music sales 2.0: it’s not about getting people to buy, first, but about getting interest – attention is cash!” (S. 121ff) das Thema Aufmerksamkeit noch einmal auf. Für Leonhard geht es eben nicht um die Frage, wie man die Leute möglichst schnell dazu bringt, für die Musik zu zahlen, sondern darum, das Interesse für die Musik, die SängerIn oder Musikgruppe zu wecken.
Bei Leonhard klingt das dann so:
“Create demand, capture interest, collect attention, and drive exposure – that is the mission.”
Das Verkaufen ist dann erst die Konsequenz davon:
“Focus on getting interest, and then enjoy the results.”
Die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und das Interesse zu wecken, das ist aber die Grundvoraussetzung für den gesamten Kunst- und Kulturbereich. Aufmerksamkeit ist die Währung, um die es geht, sie zu erhalten, ist das Ziel, egal ob es sich um PR, Fundraising oder Marketing handelt. Kunst- und Kultureinrichtungen sollten also ihr Hauptaugenmerk darauf richten, dass ihnen die Menschen ihre Aufmerksamkeit schenken. Die Betonung liegt auf “schenken”!
Wie bringe ich Menschen dazu, dass sie mir ihre Aufmerksamkeit schenken? Ich erzähle ihnen meine Geschichte, meine Visionen und versuche sie davon zu überzeugen, dass es sich lohnt, mir zuzuhören oder gar mit mir zu kommunizieren. Dafür gibt es viele Wege, in der persönlichen Begegnung, aber natürlich auch über das Internet.
Und wenn Sie mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen sind, sie für Ihre Arbeit begeistert haben, dann werden Sie sehen, passiert das “Verkaufen” fast von alleine.
Sehr spannend ist für mich in dieser Hinsicht die “Attention Age Doctrin” von Rich Schefren. In typisch amerikanischem Stil verfasst, kann sie einen unheimlich motivieren ( so man das will) und liefert viele praktische Anregungen. Infos und die Möglichkeit zum Download gibt es hier.
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