Es tut sich was im Kunst- und Kulturbereich

Matthias Schwenk hat es vor einigen Tagen in einem Kommentar auf den Punkt gebracht:

“Das ist jetzt vielleicht etwas off-topic, aber täusche ich mich oder findest Du nicht so nach und nach immer mehr Anknüpfungspunkte und Verlinkungsmöglichkeiten in der Kulturszene?”

Er hat Recht, auch ich habe das Gefühl, dass es immer mehr Blogs gibt, in denen es um Kunst, Kultur oder verwandte Themen geht. Damit einher geht die Möglichkeit, Themen auch auf mehreren Blogs zu diskutieren.

Besonders freue ich mich über Michaels Blog Moving Culture. Wenn ich mich nicht täusche, ist es das erste Blog in der Slowakei, das sich des Themas Kulturmanagement annimmt. Bei einem Treffen letzte Woche haben wir uns überlegt, Themen auch blogübergreifend zu diskutieren. Zwar ist es gar nicht so einfach, auf zwei Blogs miteinander Themen zu diskutieren bzw. weiter zu entwickeln, aber ich glaube, das kann ganz spannend werden.

Petra Öllinger und Georg Schober habe ich bei der Präsentation des Logbuch Accessibility kennen gelernt. Zusammen betreiben sie das Blog Duftender Doppelpunkt, in dem wir “Infos aus Literatur und Wissenschaft” finden können.

In den Startlöchern sitzt Michaela mit ihrem Blog Unternehmen Lyrik. Ich habe die Vorbereitungsphase miterleben dürfen und freu mich schon auf die ersten Blogeinträge. Ein Weblog, das sich mit dem Thema Lyrik und deren Vermittlung beschäftigt, ist eine Herausforderung, denn

“Professionalität und Poesie sind auf den ersten Blick zwei unterschiedliche Gangarten”,

schreibt sie in ihrem Eröffnungsbeitrag.

Mit einem ganz anderen Thema beschäftigt sich Jennifer Hoffmann. Auf ihr Blog, das “Betrachtungen zum Kulturmarketing in der Hauptstadt” anstellt, habe ich erst vor ein paar Tagen verwiesen.

Bleibt noch das Blog Wie wir die Welt sehen von Educult, einem “unabhängigen Institut für Kultur und Bildung”. Michael Wimmer macht sich anlässlich der Ratifizierung des “Vertrag von Lissabon” im österreichischen Parlament in seinem Beitrag “Rettet Östereich! – Rettet uns vor den Rettern!” Gedanken über das Ansinnen, so etwas wie eine europäische kulturelle Identität zu schaffen. Wimmer weist darauf hin, dass die Kultur in der europäischen Vergangenheit die verschiedenen Länder eher entzweit denn vereint hat.

Für ihn geht es darum, dass wir das nationalstaatliche Denken überwinden und uns für eine “universelle Zivilisation” einsetzen. Das scheint mir ein ganz wichtiger Punkt zu sein, denn wenn wir uns als Europa weiter entwickeln wollen, müssen wir auf die Heterogenität setzen, nicht auf die Homogenität.

Es gibt also viel Neues zu entdecken auf den diversen Blogs, die im kulturellen Umfeld angesiedelt sind. Sie können frischen WInd in einen Bereich bringen, der das Internet bis jetzt noch nicht erobert hat. Schade, dass ein Portal wie vertikult seit fast einem Jahr einen Relaunch ankündigt und in den letzten Monaten nur durch Übertragungsgeschwindigkeiten auffällt, die mich an meine Modem-Zeit erinnern. Aber vielleicht bringt auch hier der Frühling frischen Schwung in die Sache, denn solche Seiten braucht der Kunst- und Kulturbereich.


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4 Antworten zu „Es tut sich was im Kunst- und Kulturbereich“

  1. Ja, wenn man so darüber liest – und sich tatsächlich realisiert was sich in letzter Zeit so entwickelt hat – im Kulturmanagement natürlich. Auch ich bin schon selber überrascht wie schnell sich das Netzwerk und Kontakte sich ausbreiten dank Internet.
    Manchmal, stell ich mir vor, wie wir eigentlich vor z.B. 20 Jahre funktioniert hätten, damals ohne Handys und Notebooks. Jetzt kommt natürlich noch e-Learning und Web 2.0 dazu … Also: anschnallen und losfahren! ;-)

  2. Diese Frage stelle ich mir manchmal auch. Aber auch damals gab es Netzwerke, über die man Kontakte knüpfen konnte. Nur ging halt alles nicht so schnell. Ob das ein Gewinn ist, muss jede/r für sich selbst entscheiden. Für mich ist es einer. ;-)

  3. ja, ich finde es auch eine (sehr) positive Entwicklung – schnell, effektiv, unbegrenzt

  4. Ich sehe das auch positiv. Allerdings muss man aufpassen, sich nicht in dieser unbegrenzten Welt zu verlieren.

    Früher lagen die Grenzen außerhalb der eigenen Person. Ich habe einfach bestimmte Leute erst ein paar Tage später getroffen und mit ihnen über etwas reden können. Heute kann ich über die verschiedenen Kanäle fats jeden Menschen jederzeit erreichen. Das heißt, heute muss ich wissen, wann Schluss ist, denn auch heute noch hat der Tag 24 Stunden. ;-)

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