“Das meiste, was heute im Bezug auf Interaktivität auf Nutzerseite im Internet passiert, ist unnötiger Blödsinn. Wir müssen das überwinden. Das Web 2.0 braucht dringend einen höheren Zweck.”
Das hat Al Gore in seiner Rede auf dem Web2.0 Summit08 in San Francisco gefordert. So wird er zumindest auf pressetext austria zitiert. Wenn man sich das mal genauer durchdenkt, dann kommt man recht schnell darauf, dass es nicht das Web2.0 ist, das einen höheren Zweck braucht. Wenn es heute für unnötigen Blödsinn verwendet wird, dann kann da nicht das Web2.0 etwas dafür, sondern es liegt an uns, die wir diesen Blödsinn über die entsprechenden Kanäle verbreiten.
Ich kann auch per Brief oder per Telefon meine Nachrichten unter die Leute bringen. Sind die Inhalte dieser Nachrichten belanglos, können weder der Brief noch das Telefon etwas dafür. Es handelt sich nur um Kanäle, über die die Nachricht verbreitet wird.
Auch ein Blog ist nur ein Kanal, über den ich meine Nachricht verbreite. Jeder Kanal hat so seine Eigenheiten, die es zu berücksichtigen gilt, aber ob es Blödsinn ist oder nicht, liegt an mir.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass das vergessen wird, so vehement setzen derzeit alle auf das Web2.0. Und sie suggerieren einem, dass alleine die Verwendung der diversen Tools, die das Web2.0 zur Verfügung stellt, schon für Qualität sorgt. Das stimmt so nicht, denn ich behaupte: Aussagen, die in der realen Welt Blödsinn darstellen, bekommen auch durch das Web2.0 keinen höheren Zweck. Oder anders gesagt: da kann das Web2.0 auch nichts mehr retten.
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