Wer bloggt, braucht einen langen Atem

Fallende Kurse
© Angela Parszyk; Pixelio

Als ich Anfang 2007 mit diesem Weblog startete, wusste ich nicht viel über das Bloggen beziehungsweise das Social Web. Ein Weblog war mir damals eine große Hilfe: Dosh Dosh von “Maki”, einem Philosophiestudenten aus Toronto. Fast jeden Tag ein neuer Beitrag voll mit Informationen, die für mich wirklich wertvoll waren. Wenn ich heute auf sein Blog schaue, dann ist es dort ruhig geworden. Im April kamen die Blogposts noch halbwegs regelmäßig. Im Mai erschien dann nur noch ein Beitrag, danach war Schluss.

Dass das kein Einzelfall ist, habe ich heute beim Durchforsten meiner Blogroll (hier rechts neben diesem Text, wenn Sie keinen RSS-Reader benutzen) festgestellt. Alle Blogs, die Sie dort finden, habe ich in die Blogroll aufgenommen, weil sie in regelmäßigen Abständen Beiträge veröffentlicht haben, die für mich wertvoll waren und die ich deshalb weiterempfehlen konnte.

Ich schreibe dies bewusst in der Vergangenheit, denn viele Blogs haben eine ähnliche Entwicklung genommen wie das Dosh Dosh Blog. Die Zahl der Beiträge ist zurückgegangen. Nicht so stark wie in der Grafik, aber doch wahrnehmbar. ;-) Natürlich ist meine Blogroll nicht repräsentativ, aber gewisse Tendenzen lassen sich, denke ich, schon ablesen.

Insgesamt enthältenthielt sie 68 Weblogs. Von diesen haben 26 in den letzten zehn Tagen keinen einzigen Beitrag veröffentlicht, während in zwanzig Blogs in diesem Zeitraum ein oder zwei Beiträge erschienen. Das sind, wenn man die Blogs zusammenzählt, zwei Drittel aller Blogs, die in meiner Blogroll gelistet sind. Auch die restlichen Zahlen möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Elf Blogs haben in den letzten Tagen 3 bis 5 Beiträge veröffentlicht, in acht Blogs waren es sechs bis zehn Beiträge und drei Blogs schafften sogar mehr als zehn Beiträge in diesen zehn Tagen.

Zählt man die Beiträge der in der Blogroll angeführten Weblogs zusammen, kommt man auf insgesant 188 Beiträge in den letzten zehn Tagen, was bedeutet, dass auf jedem Blog durchschnittlich 2,76 Beiträge in diesem Zeitraum veröffentlicht worden sind. Das heißt, im Durchschnitt wird auf den Blogs aufgerundet jeden dritten Tag ein Beitrag online gestellt.

Ich habe mir die Blogs in meiner Blogroll noch nie so genau angeschaut und habe deshalb keine Vergleichszahlen. Aber rein gefühlsmäßig würde ich behaupten, dass die Zahl der Beiträge in den einzelnen Blogs zurückgegangen ist. Klar ist: daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf die Qualität eines Blogs ziehen. Aber die Anzahl der Beiträge ist sicher für viele LeserInnen ein Kriterium, ob sie es lesen oder nicht. Häufig liegt dem gar keine bewusste Entscheidung zugrunde. Es wird einfach vergessen. Wer Blogs im RSS-Reader abonniert hat, kennt dieses Problem eher nicht. Ich habe Blogs abonniert, auf denen monatelang keine Beiträge erscheinen. Da ich aber sehe, wann dort ein neuer Beitrag erscheint, ist der Aufwand nicht groß. Allerdings tut man sich das nur an, wenn man das Blog schätzt und weiß, dass es nicht eingestellt worden ist. Wer nur ab und zu vorbeischaut, wird das irgendwann nicht mehr machen. Das war es dann.

Die Frage, in welchen Abständen die Blogposts erscheinen sollen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Das hängt ganz sicher von den Zielen und Inhalten des Blogs ab. Je mehr die einzelnen Beiträge Ankündigungscharakter haben, desto größer ihre Zahl. Nicht ohne Grund sind die Spitzenreiter, was die Zahl der Blogposts angeht, in meiner Blogroll Blogs, die auf Veranstaltungen hinweisen oder über sie berichten. Da kommt, wenn man den deutschsprachigen Raum abdeckt, schon was zusammen.

Schaut man sich die diversen Blogrankings an, dann fällt aber auf, dass die Blogs mit den höchsten Zugriffszahlen im Durchschnitt einen oder mehr Beiträge pro Tag veröffentlichen. Das heißt: die Anzahl der Beiträge hat Auswirkungen auf die Zugriffszahlen. Natürlich taucht in diesem Zusammenhang schnell das Gegenargument auf, dass es gar nicht so sehr um die Anzahl der BesucherInnen geht, sondern um die Qualität der Beziehung mit diesen. Aber diese Qualität muss erst einmal aufgebaut werden und dafür muss mein Blog entdeckt und gelesen werden.

Das heißt: wer mit einem Blog beginnt, steht vor vielen Herausforderungen. Zum einen muss die Anfangsphase erfolgreich gemeistert werden, wenn das Blog noch unbekannt ist und die Zugriffszahlen niedrig sind. Das heißt, Durchhaltevermögen ist gefragt. Das gilt auch dann, wenn das Bloggen zur Routine geworden ist und man eigentlich noch viele andere Dinge zu erledigen hat. Außerdem gibt es ja nicht mehr nur das Blog. Auch auf Twitter und in den diversen Netzwerken muss man sich zeigen. Alle diese Gründe haben wohl dazu geführt, dass es in den Blogs meiner Blogroll in den letzten Monaten immer ruhiger geworden ist. Ein paar nehme ich deshalb raus, aber dafür ist dann auch wieder Platz für neue und interessante Blogs. Schließlich ist eine Blogroll ja nicht in Stein gemeisselt. ;-) Und wo bitte steht geschrieben, dass man ein Blog sein Leben lang führen muss?


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Kommentare

13 Antworten zu „Wer bloggt, braucht einen langen Atem“

  1. Lieber Christian, jetzt geh mal nicht so hart mit uns Hobby-Bloggern ins Gericht ;-)

    Recht hast Du aber schon!

    Quo Vadis Blogging?, frage ich mich auch … und ich überlege, wie es mit meinem Blog weitergeht…

    Das Blogging verlagert sich; die Kommunikation findet bei Twitter, Facebook & Co. statt und für ‘schnelle Infohappen’ werden die Micro- und Mini-Blogging-Tools genutzt. Viele der ‘alten Bekannten’ aus frühen Kleinbloggersdorfer Tagen führen heute so ein ‘Posterous’; hier werden schnell Links und kurze Mitteilungen ‘verbloggt’. Feine Sache!

    Im Folgenden beziehe ich mich ausdrücklich auf Fachblogs bzw. solche, die es werden wollen: Ich kann nur von mir sprechen und ich kann sagen, dass meine Ansprüche an einen ‘ausgewachsenen Blog-Artikel’ im Laufe der Zeit gewachsen sind.

    Fachblogger benötigen nicht nur “einen langen Atem”, sondern auch viel Zeit für die Recherche und die Ausarbeitung guter Artikel. Das geht nicht ebenmal nebenbei. Folgerichtig trennt sich hier auch sehr schnell die Spreu vom Weizen.

    Ein Weblog ist m.E. auch nicht für jeden die geeignete Publikationsform. Um mit seinen Kontakten in Verbindung zu beleiben, reichen i.d.R. die o.g. Micro- und Miniblogs vollkommen aus, zumal nicht jedem eine ‘leserfreundliche’ und ‘authentische’ Schreibe in die Wiege gelegt wurde – und die Kleinbloggersdorfer sind da ja bekanntermaßen sehr anspruchsvoll ;-)

    Ich bin Anfang 2006 eher zufällig nach Kleinbloggersdorf gekommen, als ich WordPress ausprobiert habe. Das Blog war noch keinen Tag online, da hatte ich mir auch schon einen Kommentar von Robert Basic eingefangen – ich hatte gleich im ersten Artikel auf sein Blog verlinkt und noch keine Ahnung, was ein Pingback bedeutet :-) … und bis heute ist mein Blog meine Spielwiese geblieben; um daraus ein ‘Qualitätsangebot’ zu machen, das dann meinen eigenen Ansprüchen genügen würde, fehlt mir schlicht und einfach die Zeit.

    Liebe Grüße nach Wien
    :-) Rainer

  2. Deine Headline trifft mal wieder den Nagel auf den Kopf. Obwohl es schon auch ein bissel gemein ist, mitten in der sommerlichen Ferienzeit so eine Erhebung vorzunehmen, lieber Christian ;-)

    Hugh McLeod hat die Blogentwicklung in seinem Cartoon “History of my blog” ja vor 2 Jahren schon treffend umrissen …
    http://www.gapingvoid.com/Moveable_Type/archives/003881.html

    Abgesehen davon empfinde ich Vieles genau so, wie Rainer es beschrieben hat, wobei ich ja erst ein 6-Monats-Blogbaby bin. Zudem finde ich auch noch sehr erstaunlich, bei welchen Beiträgen die Klickzahlen plötzlich nach oben schnellen und welche “Herzblut”-Beiträge dagegen kaum Beachtung finden.

  3. @Rainer: um die Hobbyblogger geht es mir gar nicht. Wenn Du Dein Bog als Deine Spielwiese bezeichnest und nur dann einen Beitrag online stellst, wenn Du Lust dazu hast, dann bin ich der Letzte, der das kritisiert.

    Wer aber geschäftliche Zwecke damit verfolgt, der sollte am Ball bleiben. Fakt ist, dass im Kunst- und Kulturbereich zwar viele Institutionen derzeit eine eigene Präsenz auf Facebook aufbauen und einen Twitteraccount eröffnen. Beim Bloggen halten sich aber die meisten vornehm zurück.

    Aber ich fürchte, die meisten unterschätzen Facebook und Twitter. Dort muss die Botschaft mit Hilfe von nur wenigen Zeichen kommuniziert werden. In meinen Augen ist das so etwas wie die Kurzzusammenfassung. Wer seine Inhalte nicht im Griff hat und nicht in der Lage ist, sie via Weblog zu kommunizieren, der wird, so fürchte ich, meist auch auf Facebook oder Twitter scheitern.

    Deshalb plädiere ich dafür, erste einmal ein Blog zu starten und dort Erfahrungen zu sammeln. Wer es dort geschafft hat und nicht zu den Karteileichen gehört, die ich dann irgendwann einmal aussortieren muss, der wird dann auch irgendwann einmal auf Twitter und Facebook Erfolg haben.

    @be|es|ha: Klar ist die Ferienzeit ein möglicher Grund, warum die Zahl der Beiträge zurückgegangen ist. Aber auf manchen Blogs hat die Ruhe schon vor den Sommerferien begonnen.

    Hugh McLeod trifft es immer ziemlich genau, seine Zeichnung sagt eigentlich alles. Derzeit sind halt alle auf Twitter unterwegs, soll sein. Jetzt warten wir mal das Platzen der Blase ab und dann wird es erst so richtig interessant.

    Ich hatte gerade heute so einen Twitter-Account, der über 1.000 Leuten auf Twitter gefolgt ist und noch keine einzige Nachricht geschrieben hat. Das ist völliger Unsinn!

    Die Frage, welche Beiträge zu hohen Klickzahlen führen und welche nicht, ist wirklich eines der großen Geheimnisse. Der größte Blödsinn bringt es auf unglaubliche Zugriffszahlen und die wirklich guten Beiträge liest niemand.

    Wahrscheinlich ist das die große Herausforderung beim Bloggen: gute Beiträge schreiben und tolle Zugriffszahlen. ;-) Leicht ist es nicht…

  4. Danke für deinen Anstoss. Ich habe unseren Blog wieder zum Leben erweckt. Und weiß jetzt genau, warum unsere Kulturplattform nicht funktioniert.
    lg
    Günter Schütter

    1. Finde ich super. Ich habe es immer gerne gelesen und würde mich freuen, wenn Du wieder startest. :-)

  5. Christian, ich hoffe, Du hast meine Bemerkung bzgl. “hart ins Gericht gehen” genau so aufgenommen, wie ich sie gemeint habe, nämlich mit einem lachenden Auge. Ich habe Deinen Artikel keineswegs als Kritik verstanden :-)

    Du schreibst “… die meisten unterschätzen Facebook und Twitter.”, wie meinst Du das? Hängt das nicht auch von den Zielen ab?

    Zunächst ist es sehr einfach einen Twitter-Account anzulegen und “einfach” mitzumachen. Wichtig ist natürlich auch hier: Zuhören, Zuhören, … und Zuhören! Man bekommt i.d.R. sofortige Rückmeldungen und kann – und man muss – danach seine ‘Strategie’ immer wieder anpassen. Aber letztlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt.

    Es gibt unzählige Möglichkeiten, Twitter einzusetzen.

    Facebook ist da m.E. etwas komplizierter – ich selbst habe die Beschäftigung damit (zunächst?) zurückgestellt.

    Ein Blog erfolgreich* zu führen ist natürlich ‘die Hohe Schule’. Auch wenn die Eine oder der Andere jetzt “Bedenkenträger” ruft, es gibt sie, die Risiken und Nebenwirkungen …**

    Wie Du auch schreibst “Leicht ist es nicht …”


    * erfolgreich meint immer bzgl. der eigenen Ziele, über die sich die Autoren im Vorfeld Klarheit verschaffen müssen

    ** wir sprechen hier ausdrücklich nur über die Blogs, mit denen die Autoren geschäftliche Ziele verfolgen

  6. @Rainer: ich glaube, ich habe Dich da schon richtig verstanden. Und wenn Du Dich als “Hobby-Blogger” bezeichnest, hat das ja auch schon was. ;-)

    Was ich bei Twitter und Facebook meinte: viele glauben, es gehe darum, möglichst schnell möglichst viele Follower oder Kontakte zu haben. Nur was mache ich mit denen dann? Sie zu “sammeln” ist noch relativ einfach. Die Herausforderung besteht aber darin, sie zu halten bzw. so etwas wie eine Community aufzubauen.

    Dafür muss ich meinen Kontakten oder Followern aber einen Mehrwert bieten. Worin besteht der aber? Der x-te Hinweis auf irgendeine Veranstaltung? Ich glaube nicht. Was es dann konkret ist, hängt wie Du richtig schreibst von den Zielen ab. Die Frage ist nur: hat die jede/r beim Start auf Twitter und/oder Facebook?

  7. Hallo Christian,
    ein wahres Wort gelassen ausgesprochen.

    Von Deinen Aktivitäten wie, Blog und twitter bin ich immer wieder neu fasziniert. Und ganz offen, da kann ich auf jeden Fall NICHT mithalten. :-)

    Aber, muss ich das? Diese Frage stelle ich mir oft.
    Für mich bin ich zu dem Schluss gekommen – Nein, muss ich nicht und viel wichtiger – ich kann es gar nicht.

    Morgens bin ich ca. ein bis zwei Stunden im Netz, schaue und recherchiere. Und hier spreche ich nicht von vielen Medien, lediglich von Blog, Twitter, xing, persönliches Netwerk und manchmal slideshare. Das sind verhältnismäßig wenig Medien im Vergleich zu den Internet-Spezi-Medien-Nutzern.

    Am Einfachsten ist twitter, das ist leicht befüllt jedoch nicht so leicht gelesen und verwaltet.

    Es gibt recht viele aktive Schreiber, Poster oder “Werber”. Du sprachst die Qualität an – die jenigen, die aus meiner Sicht gehaltvoll sind haben FAST immer etwas zu sagen UND scheinen gerade damit ihr Geld zu verdienen. Siehen Klaus Eck (PR).
    Bei vielen anderen fragen ich mich manchmal – wie schaffen die das zeitlich?
    Zum Einen am Ball zu bleiben aber auch zum Anderen all diese Informationen überhaupt erst einmal zu sichten, geschweige denn gute Artikel und Kommentare zu produzieren?

    Lange Rede kurzer Sinn, für mich ist es ein Zeitproblem und mein Qualitätsanspruch, der die Schreibfrequenz erheblich nach untern gehen lässt.

    Aber wirklich unglücklich bin ich nicht darüber.
    Ich werde weiter handverlesen lesen und posten.
    Dein Blog gehört dazu – auch ohne Blogroll, RSS und Spezitools. :-)
    Viele Grüße aus Bielefeld

  8. Ich würde den Bloggern auch erst mal Urlaub zugestehen ;-) (so wie eine Menge Leser derzeit offline sind.) Aber könnte man da als Leserservice nicht kurz vermelden: Urlaub bis Soundsovielten?

    Trotzdem, ich beobachte das Einschlafen bei Kollegen auch, aus hauptsächlich zwei Gründen: Irgendwann sind sie leergeschrieben und / oder sehen keinen effektiv messbaren Erfolg. Nur wie misst man den? Von Zahlenspielen mit Leserschaften halte ich nichts. Ich hatte mal kurzzeitig doppelt so viele wegen eines heißen Skandalthemas – und ich war extrem froh, als die alle wieder gegangen waren. Das waren nämlich nicht die “richtigen”. Wie viele Follower bringen einem wirklich etwas (und damit meine ich jetzt nicht Profite o.ä.)?

    Das ist wie beim Buch. 5000 zerfledderte TBs, die die Leute gleich tauschen oder wegwerfen, bringen vordergründig mehr Geld. Aber 1000 verkaufte Hardcover an Liebhaber, die diese überall empfehlen, machen glücklich.

    Meine persönliche Erfahrung: Ich könnte mein Blog nicht so oft mit Themen füllen und nicht auf diese Art, wenn ich nicht Journalistin wäre. Oder es bedeutete unendlich viel Kraftanstrengung. Ich habe es zum Glück gelernt, mir aus dem Morgenkaffee Themen zu saugen und über Ideen zu fallen, auch im Sommerloch. Und ich mache das diszipliniert in wenigen Minuten Schreibzeit, Recherche nicht mitgerechnet. Sonst hätte auch ich längst wegen Zeitverschwendung aufgegeben!

    Ich betrachte ein Blog wie eine Minizeitschrift, folglich gehört da eine Menge mehr dazu als Beiträge zu schreiben: Leserbindung. Wie sieht mein Idealleser aus, welche Leser hätte ich gern, was möchten die lesen, was fehlt denen, was holen sie sich woanders schneller? Wie bringe ich sie dazu, wiederzukommen? Wie mache ich sie hungrig? Welches ist der richtige Mix gegenüber anderen Medien (z.B. zwischen Info + Personality)? Was ist mir an meinen Themen wichtig? Was von meinen Themen geht in anderen Medien unter?

    Und dann darf man eins nicht vergessen: So ein “Zeitschriftenkonzept” braucht etwas, was Twitter & Co. nicht leisten können: Tiefe. Die schüttelt man sich nicht täglich aus dem Ärmel. Man braucht kreative Auszeiten! (Die man kaschieren kann.)

    Und noch eine ganz persönliche Meinung: Man kann nicht erfolgreich auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen… viele von en Schweigern versuchen das im Moment.

  9. Ein Problem für Blogger ist auch die Tatsache, dass eine Reihe von professionellen Medien aufgeholt haben bzw. neu entstanden sind.

    Vor einigen Jahren noch schrieben nur die Blogs über das Web 2.0 und Social Software. Im Mittelpunkt stand Robert Basic, um ihn herum war Platz für viele kleinere Blogs.

    Heute sieht die Landschaft ganz anders aus, was es dem einzelnen Blogger nicht leicht macht: Man muss relativ schnell sein, möglichst viel originären Content haben und dazu noch eine gute Schreibe. Das reicht aber noch nicht: Wie Du richtig schreibst, sollte ein Blog über eine gewisse Posting-Frequenz verfügen, sonst zieht es nicht genug Aufmerksamkeit auf sich. Keine leichte Aufgabe…

  10. @prozielmarketing: Martina, Du sprichst einen wichtigen Punkt an. Ich denke, jeder, der sich auf das Social Web einlässt und z.B. ein Blog startet, ist um Qualität bemüht. Und für jeden hat der Tag maximal 24 Stunden. Davon gehen dann noch ein paar Stunden weg für die Dinge, die man halt sonst noch so neben der Bloggen erledigen muss. ;-)

    Daher macht es sicher Sinn, wenn man sich erst überlegt, wie viel Zeit einem eigentlich zur Verfügung steht und erst dann überlegt man sich, was mit diesem Zeitkontingent möglich ist. Das volle Programm spielen zu wollen und nur eine Stunde pro Tag zu haben, ist halt nun mal nicht möglich.

    Insofern ist Dein Ansatz sinnvoll, weil Du Dir damit jede Menge Stress ersparst.

    @Petra: Zur Frage: wie misst man den Erfolg? Ich habe vor längerer Zeit mal den Beitrag Social Media: wann weiß ich, ob ich erfolgreich bin? geschrieben. Mit diesem Ansatz kommt man recht weit. Natürlich geht es nicht nur um die Zahl der LeserInnen. Aber so ganz unwichtig ist dieses Kriterium nicht.

    Tja, wie komme ich zu meinen Themen und wie bereite ich sie auf? Ich handhabe das so ähnlich und auch ich würde mich eher der Kategorie Schnellschreiber zuordnen. Wenn beim Verfassen des Blogposts Stunden vergehen, dann ist das eher Zeitverschwendung. Da gibt es dann sicher etwas anderes, was mehr Spaß macht und was man besser kann. :-)

    @Matthias Schwenk: ja stimmt, die Bloglandschaft hat sich ziemlich verändert. Wobei ich bezogen auf Kunst- und Kulturbereich denke: da hätte schon noch etwas mehr Veränderung stattfinden können. Es sind zwar viele Blogs in den letzten zwei Jahren dazugekommen. Aber die wenigsten haben durchgehalten. Was schade ist, denn der Kunst- und Kulturbereich könnte locker noch ein paar Blogs gebrauchen.

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