Social Media: was Sie vom IOC lernen können

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Lindsey Vonn kennt man nicht nur als strahlende Siegerin auf den Skipisten, sondern auch als aktive Social Media-Nutzerin. Das heißt, sie ist dort nicht nur einfach präsent, sondern sie kommuniziert auch mit ihren Fans bzw. Followern. Vor einigen Tagen machte der folgende Tweet die Runde:

Das IOC, so schrieb sie, erlaube ihr nicht, während den Tagen in Vancouver so wie bisher über ihre Social Media-Kanäle zu kommunizieren. Die Reaktionen darauf haben das IOC dazu bewogen, auf die “IOC Blogging Guidelines” hinzuweisen, in denen geregelt ist, was in Vancouver akkreditierte Personen (wozu auch die SportlerInnen zählen) dürfen bzw. was sie nicht dürfen, so sie ein Blog betreiben oder auf Twitter und Facebook aktiv sind.

Frank Wolf hat sich auf dem Blog besser 2.0 des Themas angenommen und spricht, was den Umgang des IOC mit dem Thema Social Media angeht, von “olympischen Grauzonen“. Die Vorteile von Social Media nutzen zu wollen und ansonsten nur ja keine Kontrolle abzugeben und möglichst viel zu verbieten, das könne, so Wolf nicht funktionieren.

Was beispielsweise Lindsey Vonn alles nicht darf, kann sie nun in den vom IOC verfassten Richtlinien nachlesen. Hier die deutsche Übersetzung von Jens Weinreich, der diese 13 Regeln in einem eigenen Beitrag außerdem heftig kritisiert. Dem ist, was das IOC und seine Vorstellungen von Social Media angeht, nicht viel hinzuzufügen. Ich möchte aber auf einen anderen Aspekt hinweisen.

Das IOC mag eine Struktur aufweisen, die viele als veraltet bezeichnen werden. Diese stark hierarchische Organisationsstruktur haben aber viele Unternehmen und natürlich auch Kulturbetriebe. Und natürlich taucht in Gesprächen zum Thema Social Media immer wieder die Frage auf, wie man denn kontrollieren könne, was andere da über einen veröffentlichen, egal ob in Bild, Ton oder Text? Die Antwort “gar nicht” gefällt den wenigsten, was ich aus der Sicht der jeweiligen Struktur auch verstehen kann. Nur sollte man dann auch so ehrlich sein und die Konsequenzen ziehen. Natürlich können Sie twittern, bloggen und in social networks vertreten sein. Das volle Potenzial werden Sie aber so nicht wirklich ausschöpfen können.

Wenn Sie gerade vor der Frage stehen, wie Sie bzw. Ihre Organisation mit dem Thema Social Media umgehen sollte, dann lesen Sie sich die Regeln des IOC durch. Folgt auf die dortigen Vorgaben immer wieder mal ein verständnisvolles Kopfnicken Ihrerseits, dann werden Sie, so die Prophezeiung, auch über Schranken verfügen, die Sie das Potenzial von Social Media nicht ausschöpfen lassen.

Was nicht heißt, dass Sie es gleich wieder sein lassen sollten, denn Unternehmen verändern sich als Reaktion auf das, was um sie herum passiert. Social Media könnte so ein Impuls sein. Nur dauert es dann unter Umständen etwas, bis sich der Erfolg einstellt.


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4 Antworten zu „Social Media: was Sie vom IOC lernen können“

  1. Naja… interessant ist doch alle mal, dass das IOC vor allem auf seine Medienverträge guckt. Man kauft sich halt eine Lizenz um die Spiele übertragen zu können und möchte dann auch nicht, dass irgendein Sportler zum Medienkanal wird und dann dem anderen Medium was weggnimmt. Oh wie schlimm….

  2. @Kai: ich finde das nicht schlimm und verstehen kann ich auch, was das IOC da macht. Die Frage ist nur, welche Ziele mit dieser Strategie erreicht werden sollen?

    Wenn es darum geht, über bestimmte Medienkanäle Geld zu verdienen, dann wird das wahrscheinlich noch eine Weile funktionieren und irgendwann wird man darauf reagieren müssen, dass diese Kanäle von immer weniger Menschen genutzt werden.

    Oder ich möchte, dass die Olympischen Spiele von möglichst vielen Menschen mit Interesse verfolgt werden. Dann werde ich mir Gedanken machen müssen darüber, wie sich Interesse wecken und die daraus resultierenden Bedürfnisse befriedigen lassen. Da könnte das Thema Social Media eine Rolle spielen.

    Ich denke, die Zeit einzelner kontrollierbarer Informationskanäle ist vorbei, habe aber kein Problem damit, wenn jemand anderer Meinung ist. Schließlich kann jeder tun und lassen, was er will.

  3. Social Media hat wohl für viele Unternehmen und auch Kulturbetriebe noch nicht die Relevanz, dass sie deswegen ihre Geschäftsmodelle und bisherigen Denkmuster gänzlich über den Haufen werfen können und wollen. Der IOC schützt so seine Lizenzrechte, was unternehmerisch zur Zeit sicher Sinn macht. Kulturbetriebe schützen Urheber- und Verwertungsrechte, was derzeit auch Sinn macht. Insofern denke ich, dass es einleuchtend und zum jetzigen Zeitpunkt auch richtig ist, die neuen Kommunikationsparadigmen von Social Media erstmal als Impuls aufzufassen und zu testen, indem man immer wieder einmal über den bestehenden Horizont hinausdenkt. Da könnte man sicher etwas kreativer und weniger bürokratisch sein als der IOC mit seinen Richtlinien, der ja auch davon profitieren würde, wenn Lindsay Vonn z.B. ihre Zieleinfahrt als Clip auf ihre Seite einbettet oder von Twitter auf die IOC-Seite verlinkt o.ä.

  4. @kulturblogger: wie gesagt, ich verstehe die Überlegungen, die dahinter stecken. Unternehmen haben es wahrscheinlich sogar noch leichter, weil es bei denen um ihre Mitarbeiter geht, während das IOC und in dem Fall die Sportler eine wesentlich losere Verbindung haben. Das heißt, der Aufschrei ist natürlich lauter.

    Gleichzeitig gilt es aber auch zu bedenken, dass ich in so einem Fall das Potenzial des Social Web nicht voll ausschöpfen kann. Es hängt also letzten Endes von der Bereitschaft zur Veränderung ab.

    Recht hast Du natürlich mit Deinem Hinweis, dass es hier um Impulse geht, die dann dazu beitragen, dass ein Veränderungsprozess eingeleitet wird. Darauf zu warten, bis man für den Social Media-Einsatz bereit ist und dann erst zu starten, wäre ganz sicher nicht die richtige Lösung.

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