© GG-Berlin ; Pixelio
Ich habe mir gerade die Folien von Annette Schwindt angeschaut, die sie für ihre Präsentation auf dem Theatercamp in Hamburg zusammengestellt hat. Sie beschäftigt sich darin mit der strategischen Nutzung von Facebook und liefert einen hilfreichen Überblick, wie sich das Social Network nicht nur von Theatern einsetzen lässt.
Auf Folie drei listet sie die Gründe auf, warum man Facebook überhaupt nutzen sollte und meint dort unter anderem, dass Facebook ein Traffic-Lieferant für das Blog oder die eigene Seite sei. Das ist auch richtig, wie schnell sich Links auf Facebook oder auch Twitter verbreiten, können wir immer wieder erleben. Ich möchte aber die Frage aufwerfen, ob das wirklich so erstrebenswert ist, vor allem dann, wenn die eigene Arbeitszeit knapp bemessen ist und ich für Social Media nicht viel Zeit habe?
Ich behaupte, dass vor allem in der Startphase einer Website oder eines Blogs Twitter und Facebook unverzichtbar sind, um die entsprechende Aufmerksamkeit zu erzielen. Ich glaube aber auch, dass es wichtig ist, sich möglichst schnell aus dieser “Abhängigkeit” zu lösen. Der Grund: ich muss auf Facebook und Twitter das Aktivitätslevel konstant sehr hoch halten, um die entsprechende Sichtbarkeit zu erzielen. Ich habe vor gut einem Jahr über eine Untersuchung berichtet, die gezeigt hat, dass die Hälfte der Klicks, die ein via Twitter oder Facebook veröffentlichter Link (z.B. auf das eigene Blogpost) auslöst, innerhalb der ersten drei Stunden getätigt wird. Die Lebensdauer eines solchen Links lässt sich zwar nicht genau bestimmen, aber nach sechs Stunden ist das entsprechende Posting wohl bei den meisten aus dem Newsfeed verschwunden. Spätestens jetzt muss ich ein weiteres Posting nachschieben, um wieder auf mein Blogpost aufmerksam zu machen. Diese Vorgehensweise kostet relativ viel Zeit, lässt sich aber wie gesagt, vor allem anfangs nicht umgehen.
Das langfristige Ziel sollte es aber sein, die Abhängigkeit von Facebook und Twitter zu verringern und auf die Suchmaschinen zu setzen. Wer sich dort etabliert, muss nicht mehr kurzfristig denken und handeln, sondern kann sich auch Auszeiten auf Twitter und Facebook gönnen, weil er weiß, dass die eigenen Inhalte über die Suchmaschinen gefunden werden. Ich habe schon vor einiger Zeit an Hand eines einzelnen Blogposts gezeigt, wie so eine Entwicklung aussehen kann. Die Voraussetzung dafür ist wertvoller Content, der über die Suchmaschinen nachgefragt wird. Und das immer wieder. Damit wird aber auch klar, dass das für die kurzfristige Ankündigung von Veranstaltungen nicht gilt, diese sollten weiterhin über Facebook und Twitter beworben werden, ein Blogbeitrag zwei Wochen vor dem Event ist aber ein guter Auftakt.
Ich glaube, je mehr Ihre Blog- und Websiteinhalte über die Suchmaschinen gefunden werden, desto mehr können Sie ihre Aktivitäten auf Twitter und Facebook reduzieren bzw. sich dort um die Kommunikation mit den UserInnen kümmern. Die Zeit ist knapp, das hat auch Christoph Deeg vor kurzem in einem Blogpost festgestellt. Wie gehen Sie mit der knappen Zeit um? Setzen Sie voll auf Facebook bzw. Twitter oder sehen Sie es als zielführend an, eher auf die Suchmaschinen zu setzen?
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen