Treffpunkt KulturManagement: Demokratisiert livekritik.de die Kulturberichterstattung?

profilfoto_02

Für die meisten Kultureinrichtungen ist es immer noch von größter Bedeutung, dass die eigenen Aktivitäten in den klassischen Medien redaktionell erwähnt werden. In den Feuilletons der Zeitungen vorzukommen ist auch sicher erstrebenswert, allerdings verbessert man dadurch eher sein Image als die Besucherzahl. Schon vor einigen Jahren stellte Chad M. Baumann nämlich in seinem Blogpost “The Power of Print Media (or lack thereof)” fest, dass wir eher durch die Empfehlung von Freunden dazu motiviert werden, eine Ausstellung oder ein Konzert zu besuchen, als durch die Berichterstattung in den Printmedien.

Daher war es nur eine Frage der Zeit, bis im Internet die ersten Plattformen online gingen, die unseren Freunden, aber natürlich auch allen anderen, den entsprechenden Raum für Kritik beziehungsweise Empfehlung boten. Nachtkritik.de wurde bereits 2007 gegründet und bietet vielen Kunst- und Kulturinteressierten Orientierungshilfe in Sachen Theaterbesuch.

Seit knapp einem Jahr gibt es mit livekritik.de eine Plattform, die Besucherrezensionen über Veranstaltungen aller Kunstsparten bündeln möchte und so zu einer Demokratisierung in der Kulturberichterstattung beitragen möchte.

“Wir wollen mit unserer Seite das Forum dafür schaffen, dass zeitgemäß und wertig über Kultur kommuniziert wird und die Kulturbesucher selbst zu Wort kommen”,

sagte der Gründer Rod Schmid beim Launch der Plattform und vertrat in einer Presseaussendung die Ansicht, dass sich Kunst und Kultur  “der kritischen, direkten und offenen Diskussion des Publikums stellen” sollten. Ohne Vorkenntnisse, Ausbildung oder Titel kann hier jeder Kulturfan seine ganz subjektiven Einschätzungen weitergeben und so einen neuen Diskurs ankurbeln, hofft Schmid.

Aber handelt es sich wirklich um eine Demokratisierung und was bedeutet das für das Feuilleton? Wird es dadurch überflüssig, bekommt es eine neue Rolle und wie sollen Kultureinrichtungen auf diese Entwicklung reagieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Rod Schmid beim nächsten Treffpunkt KulturManagement, der am 24. April 2013 von 9 bis 10 Uhr stattfinden wird. Bei der 34. Auflage dieses Online-Formats wird es aber auch um das Geschäftsmodell solcher Plattformen gehen. Während zum Beispiel theaterkritik.ch von den Theaterhäusern Geld verlangt, damit ihre Inszenierungen auf der Plattform besprochen werden, ist Schmid einen ganz anderen Weg gegangen. Im Rahmen einer Crowdfundingkampagne konnten mehr als 500 Investoren gewonnen werden, die insgesamt 80.000 Euro einbrachten.

Ist das ein eher symbolisches Investment oder können die Investoren in ein paar Jahren wirklich Gewinne erwarten? Wenn Sie mehr zu diesem Thema wissen wollen oder Fragen haben, lade ich Sie ganz herzlich zum nächsten Treffpunkt KulturManagement ein, die Teilnahme an dieser einstündigen Veranstaltung ist wie immer kostenlos.

Über den Treffpunkt KulturManagement

Der Treffpunkt KulturManagement ist ein gemeinsames Onlineformat von Projektkompetenz.eu, Kulturmanagement Network und der stARTconference. Die Teilnahme ist kostenlos, die Installation einer Software nicht notwendig. Es ist zwar kein Nachteil, wenn Sie über eine Webcam und ein Headset verfügen, aber da die Adobe Connect-Plattform, die wir für diese Veranstaltung nutzen, über einen gut funktionierenden Chat verfügt, reicht es, am Mittwoch, den 24. April, um 09 Uhr einfach diesen Link anzuklicken und dabei zu sein.

Wenn Sie sich über die bisherigen Veranstaltungen informieren wollen, können Sie das in unserem Treffpunkt KulturManagement-Wiki tun, dort finden Sie die Aufzeichnungen der bisherigen Online-Veranstaltungen. Der Treffpunkt KulturManagement ist darüber hinaus auch auf Facebook vertreten und wenn Sie schon vorab wissen wollen, wer alles am 24. April dabei sein wird, dann können Sie im bereits angelegten Event nachsehen und sich auch gleich selbst dort anmelden.

Hier noch einmal die wichtigsten Infos:

Treffpunkt KulturManagement
Termin: 24.04.2013 von 09:00 bis 10:00
Thema: livekritik.de und die Demokratisierung der Kulturberichterstattung
Gast: Rod Schmid

Zugang: http://proj.emea.acrobat.com/treffpunktkulturmanagement


Beitrag veröffentlicht

in

von

Kommentare

3 Antworten zu „Treffpunkt KulturManagement: Demokratisiert livekritik.de die Kulturberichterstattung?“

  1. […] em faktor: Markenstrategie für SPOs: 4. Von innen nach außen kommunizieren Kulturmanagement Blog: Treffpunkt KulturManagement: Demokratisiert livekritik.de die Kulturberichterstattung? mcschindler: Rezension: Social Media für Gründer und Selbstständige Blog IT-Recht: Erlaubt und […]

  2. Kulturkritik allgemein gibt es wohl nicht und alle Sparten könnte ich auch nicht beurteilen – bei den Ausstellungen gibt es aber deutlich zuwenig fundierte Kritiken, selbst die gedruckten Feuilletons dilettieren da. Vielleicht gibt livekritik hier einige Anstöße. Wenn ich mir bei Online-Buchhändlern die Kunden-Besprechungen anschaue, erwarte ich von einer Beteiligung vieler (mehr oder weniger) Anonymer aber nicht wirklich etwas.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.