Die klassische Firmenwebsite hat ausgedient

Jeremiah Owyang hat sich vor einiger Zeit mit den klassischen Firmenwebsites beschäftigt. In seinem Blogbeitrag „Web Strategy: How to evolve your irrelevant corporate website“ zeigt er auf, was Unternehmen tun müssen, um von ihrer Website profitieren zu können. Den Status Quo der Unternehmenswebsites beschreibt er drastisch, aber in meinen Augen zutreffend:

„But we’re tired of the corporate website and all it’s happy marketing speak, stock photos of smart looking dudes or minority women crowded around the computer raving about your product, the positive press release, the happy customer testimonials, the row of executive portraits, the donations your corporate made to disaster relief, the one-sided view never ends.“

Warum haben die klassischen Firmenwebsites ausgedient? Owyang nennt drei Gründe:

  • Marketing has shifted, it’s no longer on two domains„: Wer sich bei Marketing und Vertrieb nur auf die eigene Website konzentriert, hat nicht erfasst, dass die Kunden sich an ganz anderen Plätzen über Produkte und Dienstleistungen austauschen, zum Beispiel in Social Networks, in Chats oder auf Weblogs.
  • Decisions are made before they go to the corporate website„: Das bedeutet, InteressentInnen sind nicht nur gut informiert, wenn sie die Website des Unternehmens anklicken. Sie haben ihre Entscheidung schon getroffen.
  • Factual information„: Ist die Entscheidung für ein Produkt oder eine Dienstleistung gefallen, holt man sich auf der Website des Anbieters noch Informationen über Preis und wichtige Details des Angebots.

Die Zukunft dieser Websites sieht für Owyang ganz anders:

„The corporate website of the future will be a credible source of opinion and fact, authored by both the corporation and community. The result? A true first-stop community resource where information flows for better products and services.“

Das bedeutet für ihn:

  • „Websites are created with customers“
  • „Unfiltered customer testimonials will appear“
  • „Content will have both negative and positive views about your products“
  • „Your website will be a Community Resource“

Dass das eine Herausforderung für Unternehmen bedeutet, ist klar. Aber es wird notwendig sein, um als Unternehmen überleben zu können, denn nur so schaffe ich es, dass meine Website die erste Anlaufstation für potenzielle KundInnen meiner Produkte und Dienstleistungen bzw. für die ganze Community ist. Nur so schaffe ich es, Vertrauen aufzubauen. Und nur dank der Rückmeldungen meiner KundInnen wird es mir gelingen, meine Angebote weiter zu verbessern.

Wer jetzt glaubt, dass das alles nur für den Profit-Bereich gilt, der irrt sich gewaltig. Auch Kultureinrichtungen sollten sich das, was Owyang hier kurz und bündig entwickelt hat, zu Herzen nehmen. Denn im Internet gibt es keine zwei Bereiche: Einen für die Wirtschaft und einen für Kunst und Kultur.

PS: Jörg Weisner hat den ganzen Beitrag von Jeremiah Owyang übersetzt.


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Kommentare

2 Antworten zu „Die klassische Firmenwebsite hat ausgedient“

  1. […] Dass die klassische Firmenwebsite ausgedient hätte, glaube ich nicht. Ich halte sie sogar für einen immer wichtigeren Ort, an dem Unternehmen […]

  2. […] zu Unglücken – und die einseitige Betrachtungsweise nimmt kein Ende. [Jeremiah Owynang via Kulturmanagement – danke für den […]

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