Auf die Frage nach den Chancen und Potenzialen des Web2.0 für das Marketing von Kultureinrichtungen spricht Jennifer Hoffmann in einem Interview einen sehr wichtigen Aspekt an:
“Die Zweiteilung Produzent – Konsument löst sich langsam auf. Bezogen auf Kunst und Kultur stellt sich da die Frage: Wie verhält es sich mit der Zweiteilung Künstler – Publikum?”
Während Marketing früher hieß, den Konsumenten mit einer Botschaft zu bearbeiten, bis er “verstanden” hatte, geht unser heutiges Verständnis eher in Richtung Dialog zwischen Produzent und Konsument. Jennifer Hoffmann geht nun noch einen Schritt weiter und spricht davon, dass die Grenze zwischen Marketing und Kollaboration immer weiter verschwimmt und Konsumenten sich aktiv am künstlerischen Prozess beteiligen.
Zwar möchte sie nicht, dass alles zum Mitmach-Kunstwerk werde, aber die Möglichkeiten sind vorhanden, wie sie anhand eines Beispiels aufzeigt.
Da passt eine Aussage von Patricia Martin, Kulturmarketingberaterin in Chikago, ganz gut dazu, die feststellt, dass sich der Zugang zu Kunst und Kultur verändert habe:
“”What’s important to the younger generation is their hip-hop music, their poetry and poetry slams, the books they read. They are not only hungry to consume arts and culture, but they are producing it as well. It’s a perfect circle”,
wird sie in einem Artikel auf Chron.com zitiert. Nur müssen das die Kultureinrichtungen auch mitbekommen, sonst kann es ihnen passieren, dass es plötzlich andere sind, die Kunst und Kultur machen.
Das Interview mit Jennifer Hoffmann enthält viele Anregungen und Beispiele, wie so etwas funktionieren kann. Die Sorge, dass das Web2.0 nicht im Kunst- und Kulturbereich ankommt, ist da, denke ich, unbegründet.
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