© S. Hofschlaeger; Pixelio
Vielleicht gehören Sie auch zu denen, die sich gerade überlegen, ob Sie mit dem Bloggen beginnen? Wenn man sich den Kunst- und Kulturbereich anschaut, dann hat sich im letzten Jahr viel getan. Erst vor kurzem hat sich mit den Duisburger Philharmonikern der erste größere Kulturbetrieb ins Web2.0 gewagt und auf dacapo mit dem Bloggen begonnen.
Fragt man BloggerInnen danach, was für sie Erfolg bedeutet, dann bekommt man mehr oder weniger schnell zu hören, dass man damit einen höheren Bekanntheitsgrad anstrebe. Wie aber macht man sein Blog bekannt? Matthias Schwenk hat sich diese Frage gestellt und gibt die folgenden fünf Tipps:
- Verlinken
- Interessante Inhalte
- Regelmäßig schreiben
- auf Kommentare antworten und selbst kommentieren
- ein Netzwerk aufbauen
Ist aber Bekanntheit ein Gradmesser für den Erfolg? Ich denke schon, denn warum gibt es sonst die diversen Rankings, in denen man nachprüfen kann, wie gut man im Vergleich zu den anderen da steht?
Ich würde lügen, wenn ich jetzt hier behaupten würde, dass mir steigende Besucherzahlen völlig egal sind, nein, sie motivieren durchaus. Und ich freu mich nicht nur über die Besucherzahlen, sondern fast noch mehr über die vielen Kommentare.
Wenn ich jetzt das Rezept verraten sollte, dann würde ich genau die fünf Punkte nennen, die Matthias in seinem Blogpost aufgelistet hat. Klingt ganz einfach und doch ist es eine Herausforderung. In vielerlei Hinsicht. Es kostet viel Zeit, gute Inhalte zu finden und dann noch einen Beitrag darüber zu schreiben, wie Brigitte Reiser in einem der Kommentare ergänzt.
Selbst wenn man das hinbekommt, dann stellt sich der Erfolg nicht von heute auf morgen ein. Durchhaltevermögen ist gefragt, einer der Hauptgründe, weswegen viele Blogs nach kurzer Zeit wieder von der virtuellen Landkarte verschwinden.
Aber zurück zur Frage nach dem Erfolg. Brigitte Reiser fragt nicht ganz unberechtigt nach dem ökonomischen Nutzen. Die Antwort auf diese Frage hängt aber wiederum davon ab, welche Ziele ich mit meinem Weblog verfolge? Möchte ich unmittelbar mit meinem Weblog Geld verdienen, dann bleibt mir im Endeffekt nur die Werbung und vielleicht noch ein paar bezahlte Beiträge. Die Zahl derer, die im deutschsprachigen Raum dieses Modell erfolgreich umsetzen, kann man wahrscheinlich an ein oder zwei Händen aufzählen.
Mit dem Themenbereich Kulturmanagement muss ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen, das wird sich, vermute ich mal, nie lohnen. Und wenn ich noch zwanzig Jahre hier schreibe. :-)
Als Visitenkarte oder Werbefenster hingegen kann sich ein Blog durchaus lohnen. Ob es sich für Sie lohnt können Sie sich – zumindest annäherungsweise – ausrechnen. Nehmen wir mein Blog: ich habe bis jetzt (seit Anfang 2007) 680 Beiträge geschrieben, also etwas mehr als einen Beitrag pro Tag. Der tägliche Aufwand liegt bei mir bei etwa zwei Stunden, das sind insgesamt 730 Stunden über das Jahr verteilt.
Wenn ich jetzt von einem Stundensatz von 50 Euro ausgehe, dann “kostet” mich das Bloggen 36.500 Euro im Jahr, bei 75 Euro/Stunde komme ich auf 54.750 Euro und bei 100 Euro Stundensatz auf 73.000 Euro. Sie können wahlweise die Zahl Ihrer Blogposts, Stundenzahl und Stundensatz einsetzen und so Ihre eigene Rechnung aufmachen.
Nun ist es nicht so einfach, dem Blog die entsprechenden Einnahmen zuzuordnen. So eindeutig ist das leider nicht, aber wenn ich mir die Einnahmen für dieses Jahr anschaue und die restlichen Monate hochrechne, dann bin ich noch ziemlich weit davon entfernt behaupten zu können, dass sich meine Ausgaben amortisiert hätten.
Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, das so 1:1 zu rechnen. Ich habe ja auch immer wieder darauf hingewiesen, dass ich mein Blog als Wissensarchiv nutze und das müsste man eigentlich ebenfalls berücksichtigen. Aber ok, es ist immerhin ein möglicher Weg, um die Frage zu beantworten, ob sich Bloggen für einen lohnt.
Was hilft mir dieses Wissen? Nun, ich kann so zu der Erkenntnis gelangen, dass der Aufwand für das Bloggen sehr hoch ist, ich aber der Meinung bin, dass ich im Laufe der nächsten Jahr meine Einnahmen wesentlich erhöhen und meine Kosten damit decken kann. Ich kann aber auch zu der Überzeugung gelangen, dass sich das nie ausgeht und höre mit dem Bloggen auf. Oder ich reduziere die Anzahl der Postings. Bei einem Beitrag pro Woche und angenommenen zwei Stunden für das Verfassen würde mich das Bloggen 5.200 Euro im Jahr kosten (bei einem Stundensatz von 50 Euro). Die Frage ist, ob ich mit dieser geringeren Frequenz (ein Beitrag/Woche) genügend potenzielle Kunden ansprechen kann?
Klar ist, man fängt nicht einfach so mit dem Bloggen an und verdient sich nebenbei eine goldene Nase. Aber für manche kann ein Blog durchaus in das eigene Geschäftsmodell passen. Man muss es halt ausprobieren und da wären wir dann wieder bei Matthias und seinen fünf Tipps.
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