Ab Dezember gibt es in Deutschland die Bildungsprämie

Ernst Karosser von Para-SOL, einem Verein, der in Regensburg Weiterbildungen im Bereich Kulturmanagement anbietet, hat mich auf eine ganz interessante Sache aufmerksam gemacht: Ab Dezember gibt es in Deutschland für alle Erwerbstätigen eine Bildungsprämie.

Mir erscheint es wichtig darauf hinzuweisen, denn als ich von Ernst den Link bekam, erinnerte mich das an die in Österreich erschienende Studie über die soziale Lage der KünstlerInnen (hier mein Blogpost dazu). Darin wird unter anderem festgestellt, dass das Thema Weiterbildung im Kunst- und Kulturbereich eigentlich nicht existiert, weil die meisten sich Weiterbildungsangebote schlicht nicht leisten können. Ich denke, die Situation wird sich in Deutschland nicht grundlegend anders darstellen.

Wenn Ihr zu versteuerndes Jahreseinkommen 17.900 Euro nicht übersteigt (35.800 Euro bei gemeinsam Veranlagten), dann können Sie einen Prämiengutschein von bis zu 154 Euro erhalten. Vorausgesetzt, Sie bringen mindestens den gleichen Betrag auf, wie es auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung heißt. Alle weiteren Infos finden Sie dort.

In meinen Augen ist das ein sinnvoller Ansatz, denn Weiterbildung ist nicht nur wichtig für unsere tägliche Arbeit, sondern macht (in der Regel :-) ) auch Spaß. Danke für den Hinweis, Ernst.


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Kommentare

10 Antworten zu „Ab Dezember gibt es in Deutschland die Bildungsprämie“

  1. Hallo Christian,

    jetzt muss ich mich auch mal hier melden, da ich Deinen Blog schon eine Weile mitverfolge.

    Klingt recht gut diese Förderung in .de.
    Aber es stimmt nicht, dass es in Österreich keine Förderungen für Weiterbildungen gibt – eine gute Übersicht gibts z.B. auf http://erwachsenenbildung.at/foerderungen/personenfoerderungen.php

    Das Problem dabei ist, dass für die Zugänglichkeit dieser Förderungen es in den meisten Bundesländern so ist, dass die anbietende Einrichtung zertifiziert sein muss – was bei den meisten AnbieterInnen im Kulturbereich nicht der Fall ist bzw. sind Angebot der Universitäten das sowieso nochmal anders zu sehen. Qualitätssicherung ist schon gut, aber letztlich produziert diese eine Situation, die es kleineren Einrichtungen schwierig macht. Wir werden uns als KUPFakademie (http://www.kupfakademie.at) auf diesen Weg der Zertifizierung begeben, weil wir wollen, dass die Förderungen für unsere TeilnehmerInnen zugänglich sind, aber das dauert, ist nicht gerade billig und in jedem Bundesland ein bisserl anders.

    Spannend finde ich derzeit im Weiterbildungsbereich v.a. die Debatten über eine Zertifizierung informeller Bildung. Das ist, denke ich, für den Kunst- und Kulturbereich besonders interessant, da wir hier viele Leute mit nicht-klassischen Biografien, aber viel Qualifikation, finden. Hast Du Dich damit schon mal beschäftigt – ich würde mich hierüber sehr über einen Austausch freuen!

    Herzliche Grüße aus Linz,
    Andrea

  2. Sehr hoch ist diese Prämie ja nicht. Was kann man schon mit 308,- Euro (Gesamtbetrag) machen? Was mich stört: Bei uns denkt die Politik immer noch in den ganz traditionellen Kategorien von Sozialleistungen bzw. Subventionen.

    Wie wäre es denn mal mit Bildungsgutscheinen? Jeder, der ein geringes Einkommen nachweisen kann, erhält Bildungsgutscheine, die er beim Anbieter seiner Wahl einlösen kann. Dieser lässt sich die Gutscheine dann von den Behörden erstatten. Das wär mal was Neues…

  3. @ Andrea: Schön, dass Du Dich hier zu Wort meldest und ich auf diese Weise auf Dein Blog gestoßen bin. Danke vor allem für den Link, der einen super Überblick über das Angebot in Österreich gibt. Diese Seite kannte ich noch nicht.

    Hinsichtlich der Möglichkeiten in Österreich hast Du mich aber missverstanden. Ich habe nur über die Studie geschrieben, die zu dem Ergebnis kommt, dass sich Kulturschaffende häufig aus finanziellen Gründen eine Weiterbildung nicht leisten können.

    Es gibt natürlich auch in Österreich Angebote, so erhalte ich z.B. von der Wirtschaftskammer jedes Jahr (ok, seit zwei Jahren) einen Gutschein, den ich dann einlösen kann. Allerdings nicht irgendwo, sondern beim Bildungsträger der Wirtschaftskammer.

    Das ist also das, was Du angesprochen hast, Matthias. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird es ab Dezember in Deutschland solche Gutscheine geben, die man dann für ein Angebot seiner Wahl verwenden kann.

    Die 154 Euro sind jetzt nicht so wahnsinnig viel, das stimmt schon. Aber ich denke, es ist ein Schritt in die richtige Richtung und mit einigen intelligenten Maßnahmen kann man diese Schiene dann ja noch weiter ausbauen. Wichtiger erscheint mir, dass das erst mal in alle Köpfe hineingeht, wie wichtig lebenslanges Lernen, um diesen Begriff zu verwenden.

    Das informelle Lernen ist ein ganz interessantes Thema, mit dem ich mich bis jetzt nur am Rande beschäftigt habe, Andrea. Am Rande deshalb, weil ja Wikis, Blogs, etc., also all das, was wir als Web2.0 bezeichnen, uns da ganz neue Dimensionen eröffnen. Arbeitest Du in diese Richtung?

  4. Hallo Christian, ja, da haben wir uns wirklich missverstanden ;-)

    Ich beschäftige mich schon eine Weile mit dem Thema informelles Lernen und Anerkennung von Kompetenzen. Das aber in ein konkretes Projekt umzusetzen ist nicht so einfach – vor allem auch, weil ich denke, dass so etwas nur Sinn macht, wenn die Anerkennung auf eine breite Basis gestellt wird – ähnlich wie es für die ErwachsenenbildnerInnen mit der Weiterbildungsakademie http://www.wba.or.at/ gelungen ist (wär vielleicht auch was für dich?).
    Es gibt ja schon Zertifizierungsverfahren für Social Skills http://erwachsenenbildung.at/bildungsinformation/kompetenznachweis/kompetenzanerkennung.php, aber diese zielen meiner Meinung halt weniger auf die multiprofessionelle Zielgruppe im Kulturbereich ab.
    Jedenfalls bin ich mir sicher, dass das ein ganz wichtiges Zukunftsthema für Kunst und Kultur ist – denn nur wenn auch die Anerkennung von Qualifikation gelingt, lässt sich vielleicht längerfristig was an der tristen sozialen Lage der Kulturschaffenden ändern.
    Liebe Grüsse, Andrea

  5. Ja, das klingt plausibel, was Du schreibst. Magst Du nicht mal ein Blogpost bei Dir verfassen und das Thema etwas ausführlicher beleuchten? Und dann versuchen wir, das Thema weiter zu entwickeln.

    Für mich ist das ein sehr spannendes Thema. Und wie Du schreibst: es ist ein Zukunftsthema.

  6. ingiltere vizesi

    Warum diese Web site haben nicht andere Sprachunterstützung?

  7. Ich verstehe die Frage nach der Sprachunterstützung leider nicht?

  8. ernst

    @christian zu ingiltere…eine Nachfrage auf Übersetzungen bzw. mehrsprachigen Blog…deines Blogs… wär doch gleich ein Projekt oder?
    Sprachausbildungsinstitute anfragen … deinen Blog als Übungstexte für die Studierenden mit entsprechender Veröffentlichung dann als Mehrsprachenangebot deines Blogs.

  9. Ja klar, wer Lust dazu hat, ist herzlich eingeladen. Mail an mich und wir regeln die Rahmenbedingungen. Aber glaubst Du wirklich, dass das so ernst gemeint war, Ernst?

  10. Ich lese heute zum ersten Mal etwas über die Bildungsprämie. Es ist schade, dass solche Fördermöglichkeiten nicht stärker beworben werden. So wird das Ziel, dass auch einkommensschwächere Bevölkerungsschichten sich weiterbilden nicht erreicht.

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