Vor einiger Zeit hatte ich in meinem Beitrag “Konzert2.0” über Hauskonzerte und die Plattform Concerts in your Home berichtet. Erstens seien solche Konzerte eine gute Werbemöglichkeit für KünstlerInnen und böten zweitens einen niederschwelligen Zugang zu Kunst und Kultur, schrieb ich.
Als Geschäftsmodell für MusikerInnen kannte ich diese Idee aber noch nicht. Nun hat Robert A. Gehring auf seinem Blog Arbeit2.0 den Musiker John Wesley Harding entdeckt, dessen neues Album im März erscheinen wird. Harding hat eine ganze Reihe verschiedener Angebote zusammengestellt, die man auf seiner Website findet. So kann man z.B. für unter 20 USD die CD downloaden (und nur hier gibt es die Texte als PDF) und erhält gleichzeitig noch eine Bonus CD.
Harding hat seine Angebote recht geschickt zusammengestellt, wirklich interessant ist aber sein letztes Angebot:
Für 5.000 USD kommt Harding also “ins Haus”. Gehring hat das ganze mal überschlagsmäßig durchgerechnet und kommt zu dem Ergebnis:
“Selbst bei einer konservativen Schätzung dürften 2.000 Dollar Gewinn vor Steuern pro Konzert anfallen.”
Für Harding, den Robert A. Gehring als einen “etwas überdurchschnittlich erfolgreiche(n) Musiker, der normalerweise eher keine Stadien füllen wird”, beschreibt, ist das also ein durchaus lohnender Baustein in seinem Gesamtangebot.
Ich muss zugeben, mir ist der Name bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen, aber wahrscheinlich gibt es bei uns unzählige MusikerInnen, die seiner Kategorie zuzuordnen sind. Durchaus erfolgreich, ein Top10-Hit, aber zum Superstar hat es noch nicht gereicht. Das heißt, das Modell funktioniert weder für die ganz Großen, noch für die ganz Kleinen, sondern nur für das (gehobene) Mittelfeld. Und klar, für vielköpfige Bands wird das auch kein Geschäft.
Jetzt stelle ich mir die Frage, ob ein solches Angebot überhaupt angenommen wird? Und zwar in einem Ausmaß, dass daraus auch ein Geschäft wird, denn wenn ich als MusikerIn dieses Package nur einmal verkaufe, dann ist es zwar eine nette Idee, aber es wird sich nie rentieren. Wie sehen Sie das?
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