In der Regel werden Ausstellungen von den entsprechenden ExpertInnen entwickelt und das Publikum bekommt dann das fertige Ergebnis zu sehen. Einen ganz anderen Weg geht jetzt das Australian Museum. Dort bezieht man das Publikum bereits in die Entwicklungsphase mit ein und bietet ein Blog sowie eine Facebook-Gruppe an.
Bliss Jensen und Lynda Kelly, die das Blog initiiert haben schreiben dort:
“We are experimenting to see if we can engage our audiences in the exhibition development process by blogging our progress on the “All About Evil” exhibition.”
Folgende Ziele gelte es, so schreibt Lynda Kelly auf Museum3.0, zu erreichen:
- “engage the audience in developing the exhibition at the front-end
- see if a blogging tool can do this
- track the time it takes for our input compared with the outcome”
Auf den ersten Blick mag das wenig spektakulär klingen, denn was heißt es schon, wenn man sich als AusstellungsmacherIn das Feedback von ein paar BlogleserInnen holt? Dahinter steckt aber eine Haltung, die das Museumspublikum in eine völlig neue Rolle versetzt, die Lynda Kelly in ihrem Blog Audience Research so beschreibt:
“This is what will make museums relevant in my view – a move from visitor as participant to visitor as partner, being able to have their own say and share their own stories, both at physical sites and online (which will eventually converge).”
Ich behaupte, es erfordert einigen Mut, dem Publikum eine solch aktive Rolle zuzugestehen. Auf der anderen Seite bedeutet das aber auch eine erhebliche Herausforderung für das Publikum, denn es wird wesentlich mehr von denen verlangt, die dieses Angebot annehmen als einfach mal schnell in eine Ausstellung zu gehen.
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