Matthias Spielkamp hat auf dem Blog Arbeit2.0 eine Präsentation zum Thema Urheberrecht online gestellt, die sehr präzise herausarbeitet, dass die Bemühungen der Musikindustrie, die Situation wieder in den Griff zu bekommen, gescheitert sind.
Besonders wichtig ist für mich Folie 24, auf der Spielkamp feststellt:
“das Einkommen von Kreativen hängt nicht in erster Linie vom Schutz ab, den das Urheberrecht gewährt, sondern von den Verträgen mit Verwertern.”
Da macht es wenig Sinn, das Urheberrecht zu verteidigen, wie es im Heidelberger Appell gefordert wird (siehe dazu auf KoopTech den Beitrag von Armin Medosch: ““Die Zeit” und die “intellektuelle Finsternis”“). Als ich vor einigen Jahren von einem Verlag um einen Artikel gebeten wurde, bekam ich einen Vertragsentwurf zugeschickt, in dem ich unterschrieben hätte, dem Verlag alle Rechte für die Online-Nutzung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Und heute sind das diejenigen, die um die Rechte der Kreativen kämpfen?
Nein, in diesem wie in vielen anderen Fällen geht es darum, dass die Verwerter, wie Spielkamp ja auch feststellt, sich auf Kosten der Kreativen bereichern. Nicht um das Urheberrecht. Womit ich jetzt nicht behaupten möchte, das Urheberrecht solle so bleiben, ganz im Gegenteil.
Mein Blog ist mit einer Creative Commons Lizenz versehen, denn ich glaube, dass die Entwicklung in diese Richtung gehen muss. Wenn Roland Reuß als Initiator des Heidelberger Appells in der FAZ vom “Respekt vor der unverwechselbaren Arbeit des Einzelnen (spricht), die durch geltendes Recht geschützt (werden müsse)“, dann stimme ich ihm da durchaus zu. Nur: sein Weg ist für mich der falsche. Respekt ist nicht das Ergebnis von Gesetzen, Respekt hat was mit Wertschätzung zu tun und die fließt nicht aus Paragraphen.
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