Ein auf Pressetext erschienener Artikel über Kickstarter zeigt noch mal, wie solche Plattformen im Kunst- und Kulturbereich eingesetzt werden können. Ich habe Kickstarter ja erst vor ein paar Wochen in einem eigenen Blogpost vorgestellt, bin damals aber eher auf das Prozedere eingegangen.
Besonders gut gefällt mir in dem Artikel das Beispiel des Schriftstellers Robin Sloan, der auf der Plattform versucht, Geld für den Druck seiner neuen Detektivstory aufzutreiben. Je mehr Leute das Buch schon vorbestellen, desto besser wird die Druckqualität werden, schreibt er. Das heißt: ich bestelle ein Buch, das noch gar nicht erschienen ist. Angesichts der geringe Chancen, als Schriftsteller eine öffentliche Förderung für den Druck des eigenen Werkes zu erhalten, habe ich hier die Möglichkeit, selbst die Initiative zu ergreifen.
Dabei ist aber nicht nur die Qualität meines Buches entscheidend, sondern es kommen noch zwei Dinge hinzu: einerseits muss ich es schaffen, Vertrauen zu meinen potenziellen LeserInnen aufzubauen. Viele SchriftstellerInnen sind davon überzeugt, dass ihr Buch toll ist. Die Herausforderung besteht nun aber darin, andere davon zu überzeugen und sie dazu zu bringen, das Buch zu bestellen.
Zweitens geht es darum, die Möglichkeiten des Social Web zu nutzen, damit möglichst viele Menschen von meinem Buch erfahren. Twitter, Facebook oder ein eigenes Blog sind Wege, um auf mich aufmerksam zu machen.
So toll solche Ansätze auch sein mögen. Berücksichtigen sollten wir aber, dass erstens nicht jede SchriftstellerIn auch eine gute VerkäuferIn ihrer Werke ist. Das heißt, gute AutorInnen verkaufen nicht automatisch viele Bücher. Und zweitens besteht die Gefahr, dass sich vor allem Mainstream-Werke durchsetzen werden, denn je kleiner die Nische, desto schwieriger wird es sein, die eigene Zielgruppe zu finden und zu überzeugen.
Fakt ist aber: wer Bücher produzieren will, sollte wissen, dass es neben der öffentlichen Förderung auch andere Wege der Finanzierung gibt. Nicht nur im Bereich der Literatur.
Update: Auch die New York Times schreibt über Kickstarter: “A Few Dollars at a Time, Patrons Support Artists on the Web“
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