Social Media: die Technologie ist gar nicht so wichtig

Karin Janner und Frank Tentler haben gestern einen Web 2.0-Workshop in Berlin gehalten. Frank Tentler hat darüber kurz gebloggt und schreibt in seinem Beitrag:

“Was mir heute auffällt: Ich musste nicht bei Null anfangen. Es wurden klare Zielvorstellungen des Workshops formuliert (…). Mein Wunsch wäre es, jetzt die nächste Stufe anzubieten, da der Wunsch nach konkreten Strategien immer häufiger genannt wird.”

Ich habe gestern im Rahmen eines Web 2.0-Seminars für den Lehrgang art & economy an der Universität für angewandte Kunst in Wien eine ähnliche Erfahrung gemacht. Die Zeiten, in denen man erst einmal stundenlang erklärt, was ein social network ist, wie ein Blog oder Twitter funktionieren, sind vorbei. Verlangt werden Konzepte und Strategien, wie sich die verschiedenen Social Media-Kanäle nutzen lassen.

Ähnlich wie in Workshops und Seminaren sollte auch in der Praxis die Technologie beim Einstieg nicht im Vordergrund stehen. Was aber ist die Alternative? Charlene Li und Josh Bernoff haben in ihrem Buch Facebook, You Tube, Xing & Co. – das ist die unglücklich gewählte Übersetzung des englischen Buchtitels “Groundswell” – die sogenannte POST-Strategie entwickelt. Dahinter verbergen sich die vier Begriffe people, objectives, strategy und technology, das heißt, hier steht die Technologie erst an letzter Stelle.

Mit den Menschen zu beginnen heißt, sich Gedanken darüber zu machen, wen ich da eigentlich im Social Web erreichen möchte und wie deren Verhalten im Internet bzw. im Social Web ist? Vor einigen Tagen hatte ich in meinem Beitrag “Social Media im Kunst- und Kulturbereich: die Suche nach den neuen Zielgruppen” darauf hingewiesen, dass uns hier mittlerweile jede Menge Datenmaterial zur Verfügung steht, um einiges über eine bestimmte Zielgruppe zu erfahren. Erst das Wissen um meine Zielgruppe und deren Umgang mit Social Media gibt mir dann die Möglichkeit, meine Ziele zu formulieren. Den Weg dorthin beschreibt die Strategie und erst zum Schluss kommt die Technologie ins Spiel, wenn es herauszufinden gilt, welches der Tools am ehesten dazu beiträgt, das anvisierte Ziel zu erreichen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Social Media: die Technologie ist gar nicht so wichtig“

  1. Konkrete Strategien? Da sind wir wieder beim Thema! Vielleicht brauchen sie einfach ein Online-Kommunikationskonzept. Ich hab da ja mal ein Modell entwickelt ;-)

  2. @Axel Kopp: stimmt, hier ist nochmal der Link dazu. :-)

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