Martin Mißfeldt hat unter den gestrigen Beitrag “Das Erfolgsrezept von Blogs” einen für mich sehr hilfreichen Kommentar verfasst:
“(…) Man kann als Blogger auch die Leser „in die Arbeit mit einbeziehen“. Ich habe schon so manchen Artikel geschrieben, bei dem ich erst im nebel gestochert habe, und durch die Diskussion wurde die Sache dann erst rund und fokussiert. (…)”
Aus diesem Grund plädiert er auch dafür, Anzahl und Qualität der Kommentare als Kriterien für den Erfolg eines Blogs mit einzubeziehen. Ich sehe das auch so, allerdings denke ich, dass es Blogs gibt, wo an dieser Form der Kollaboration (noch) gar kein Interesse besteht. In ihnen dominiert eher der Wunsch, einfach nur zu informieren. Das läuft dann zwar dem Community-Gedanken zuwider, der sich hinter kollaborativen Ansätzen ja verbirgt, aber auf der anderen Seite muss ich erst einmal das Interesse an mir und meinem Blog wecken, bevor jemand bereit ist, in mich und mein Blog zu “investieren” und mir die Aufmerksamkeit und die Zeit zu schenken, die nötig ist, um zum Beispiel einen Kommentar zu schreiben.
Die Frage, die mich an dieser Stelle interessiert, und damit möchte ich wieder mal im Nebel herumstochern: warum schenken LeserInnen jemandem ihre Aufmerksamkeit und kommentieren entweder einen Blogbeitrag oder bewerten Einträge auf Facebook? Wenn es um das geht, was Martin Mißfeldt als “in die Arbeit mit einbeziehen” bezeichnet, dann ist mir das relativ klar. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Kultureinrichtungen, deren Social Media-Aktivitäten sind vor allem informationslastig, d.h. der Dialog wird nicht ausgeschlossen, aber er muss auch nicht sein.
Und trotzdem wird kommentiert und bewertet. Meine Vermutung ist, dass ich – gerade bei einer bekannten Kultureinrichtung oder einer bekannten KünstlerIn – nicht unbedingt von der Qualität der Beiträge angezogen werde, sondern von der Reputation, die ich der UrheberIn beimesse. Es geht also nicht so sehr um die Qualität der Inhalte, sondern um das Dabeisein. Wie sehen Sie das? Wenn Sie einen Beitrag bewerten, ist es dann wichtig, von wem der Beitrag stammt oder orientieren Sie sich wirklich ausschließlich an den Inhalten?
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