Als Sebastian Hartmann vor gut drei Jahren am Wiener Burgtheater Shakespeares Romeo und Julia inszenierte, kam das Stück weder beim Publikum noch bei den Kritikern gut an. Ob die Inszenierung deshalb nicht mehr im Repertoire aufscheint, kann ich nicht sagen, umso interessanter ist ein Bericht, der heute in den Wiener Regionalnachrichten ausgestrahlt wurde.
Das Burgtheater befragt derzeit seine rund 5.000 Abonnenten schriftlich, ob sie das Stück in einer neuen Inszenierung sehen wollen oder nicht. Von der Möglichkeit, über das Ankreuzen von Ja oder Nein hinaus auch einen kurzen Kommentar abgeben zu können, scheint rege Gebrauch gemacht zu werden. Der Bericht vermittelt den Eindruck, dass die Idee von Burgtheater-Chef Matthias Hartmann, die Abonnenten auf diese Weise in die Programmgestaltung einzubinden, auf große Zustimmung stößt und viele die Karte ausgefüllt zurückschicken.
Im Interview meinte Hartmann, dass er es sich durchaus vorstellen könne, diese Aktion zu wiederholen. Mir gefällt diese Idee und wie der Bericht zeigt, den Abonnenten wohl auch. Hier geht es nicht darum, sich dem Publikum anzubiedern oder sich von ihm das Programm diktieren zu lassen, sondern zu zeigen, dass man es ernst nimmt und die Meinung der BesucherInnen wertschätzt. Eine Aktion, die sicher dazu beiträgt, die Reputation des Hauses zu erhöhen. Zumindest bei der Mehrzahl der 5.000 Abonnenten.
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