Öfter mal was Neues, unter diesem Motto hat uns Facebook einige Änderungen bei den Pages oder wie man früher gesagt hat, bei den Fanseiten beschert. Neu und in meinen Augen sehr praktisch ist die Möglichkeit, auf diesen Fanseiten nun nicht nur als Seite kommunizieren zu können. Die AdministratorInnen haben die Möglichkeit, dort auch unter ihrem persönlichen Profil Beiträge zu verfassen, zu kommentieren bzw. die der anderen mit dem Like it-Button zu bewerten.
Wie das alles im Detail funktioniert hat Annette Schwindt in einer siebenteiligen Blogserie genau erklärt und daraus ein kleines eBook gemacht. Darin erwähnt sie auch die zweite grundlegende Veränderung, nämlich die veränderte Anordnung der Beiträge auf den Fanseiten. Waren die bisher chronologisch angeordnet, erscheinen sie jetzt entsprechend ihrer Relevanz. Was für uns relevant ist, ergibt sich aus dem Edgerank Algorithmus, den Facebook einsetzt. Was das ist und wie er funktioniert, bekommen wir in diesem Video erklärt.
Laut Facebookbiz sind es vor allem drei Kriterien, die darüber entscheiden, in welcher Reihung die Beiträge für die Fans zu sehen sind:
- “Die Affinität des Nutzers zur Facebook Seite – Wie oft ruft er diese auf und wie oft interagiert er mit dieser Seite?
- Gewichtung der Beiträge – Beiträge die beispielsweise einen Link enthalten, bekommen von Facebook eine höhere Gewichtung zugeteilt.
- Das Alter der Beiträge – Je älter ein Beitrag ist, desto niedriger bewertet Facebook diesen.”
Ähnlich formuliert es auch Annette Schwindt in einem Blogpost, in dem sie auch nach etwaigen Konsequenzen für die Seitenbetreiber fragt, denn, so Schwindt: “Keine Interaktion = wenig Sichtbarkeit.” Facebook hat mit dem Edgerank das Prinzip der Startseite, auf dem wir unseren Newsfeed sehen, auch auf die Fanseiten übertragen. Das bedeutet: viele Fans zu haben ist zwar eine feine Sache, aber entscheidend ist, dass man bei diesen Fans auch im Newsfeed auftaucht, sonst wird man gar nicht wahrgenommen. Wer bis jetzt seine Fanseite nur mit Informationen gefüttert hat und sich um die Interaktion mit den Fans nicht gekümmert hat, bekommt Probleme.
Die Analyse meines Newsfeeds zeigt mir, dass dort nur sehr wenig Kultureinrichtungen auftauchen, genauer gesagt zwei. Das sind genau die, mit denen ich in den letzten Tagen kommuniziert habe. Alle anderen tauchen im Newsfeed nicht auf. Sehr wohl finden sich darin aber Personen, die über ihr persönliches Profil mit mir kommunizieren und die Fanseite(n) von Kultureinrichtungen betreiben. Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, dass man, um die eigene Fanseite zu stärken, nicht auch auf persönliche Profile setzen sollte? Und zwar die der AdministratorInnen der Fanseite. Ich habe auf der folgenden Skizze versucht, mögliche Kommunikationswege zu skizzieren.
Als Fanseite kann ich, so ich mich von meiner eigenen Seite wegbewege, lediglich auf anderen Seiten, die ich “geliked” habe, kommunizieren. Meine Fans erreiche ich eigentlich nur auf meiner Seite. Da habe ich mit einem persönlichen Profil doch wesentlich mehr Möglichkeiten, wie man unschwer erkennen kann. Es gibt nicht nur mehr Möglichkeiten, sondern die Kommunikation kann dank Listen und Gruppen sehr gezielt stattfinden.
Meine These: Kultureinrichtungen können auf die persönlichen Profile ihrer MitarbeiterInnen und die dort stattfindende Kommunikation spätestens jetzt nicht mehr verzichten. Es gilt, ein möglichst umfassendes Kommunikationsnetz auf Facebook zu knüpfen, um die gewünschte Aufmerksamkeit zu erhalten. Dass das nicht nur über reine Ankündigungen passieren kann, ist klar. Themenfelder müssen gefunden und besetzt werden, was nur über Inhalte möglich ist, die den Freunden und Fans einen Mehrwert liefern. Kultureinrichtungen, die das nicht hinbekommen, werden auf Facebook zwar vertreten, aber nicht sichtbar sein.
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