© Gerd Altmann/graphicxtras / Pixelio
Die meisten Kultureinrichtungen haben sich mittlerweile mit dem Social Web vertraut gemacht, viele experimentieren noch, manche haben diese Phase bereits hinter sich gelassen. Sebastian Hartmann hat in einem Blogbeitrag recht anschaulich beschrieben, was im Museumsbereich social media-mäßig im letzten Jahr passiert ist. Interessant ist auch sein Ausblick auf 2012, in dem er unter anderem nicht nur dem Foto- und Videoformat großes Potenzial zuspricht, sondern sich auch überzeugt gibt, dass den Webapplikationen die Zukunft gehört.
Wer nun glaubt, dass wir damit weit hinter den USA zurückliegen, der irrt. Cindy King hat in ihrem Blogpost “30 Social Media Predictions for 2012 From the Pros” eine Vielzahl von Expertenmeinungen eingeholt, unter anderem die von Jay Baer, der so wie Sebastian Hartmann davon überzeugt ist, dass Foto- und Videoplattformen in den nächsten 12 Monaten an Bedeutung gewinnen werden. Vor allem der Google-Tochter YouTube prophezeien die Experten eine “soziale” Zukunft, die den UserInnen mehr Spaß, aber auch mehr Interaktion verspricht.
Während YouTube zu den bereits gesetzten Playern im Social Web gehört, ist Casey Hibbard davon überzeugt,
“that the social media landscape will become more populated with new and powerful players (…).”
Als Beispiel führt sie Pinterest an, ein Online Pinboard, das sich in den USA derzeit wachsender Beliebtheit erfreut. Ob sich die Plattform langfristig durchsetzen kann, wird die Zukunft zeigen. Fakt ist aber, dass sich die Social Media-Aktivitäten immer seltener nur auf Facebook, Twitter und YouTube beschränken und wir auf immer mehr Plattformen aktiv sein werden. Natürlich wird Facebook auch im nächsten Jahr die Nummer eins bleiben, aber Cloud Communication setzt sich mehr und mehr durch, denken wir nur daran, dass die Kommentare auf ein Blogpost immer seltener direkt unter dem Beitrag stehen, sondern irgendwo auf einer Plattform auftauchen.
Eine der insgesamt 30 Vorhersagen in dem Beitrag von Cindy King finde ich besonders bemerkenswert, denn sie hat, wenn sie sich als richtig erweist, Auswirkungen auf die Kommunikation der Kultureinrichtungen im Social Web. Nichole Kelly ist der Überzeugung, dass die Bedeutung von Inhalten weiter zunehmen wird, was in ihren Augen vor allem für den Marketingbereich eine gewaltige Herausforderung darstellt.
“Therefore, marketers will need to find a sustainable model for creating amazing content, which may include more outsourcing. As social media matures, efficiency will become an increasingly important factor,”
lautet ihre Schlussfolgerung. Während wir heute noch davon ausgehen, dass Social Media am besten in der Unternehmensstruktur aufgehoben ist, geht Kelly davon aus, dass die Erstellung der Inhalte mehr und mehr ausgelagert wird. Auf diese Weise könnte ein neues Berufsbild entstehen, nämlich das der unabhängigen ContentproduzentIn, die für verschiedene Kultureinrichtungen tätig ist. Ganz neu ist dieser Job nicht, aber wirklich durchgesetzt hat er sich bis heute bei uns nicht. Allerdings trifft das nicht nur auf unsere Breitengrade zu.
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