Evergreen Content und viraler Content ergänzen sich

Bild: Zeitlos“; von Bastian Greshake (CC BY-SA 2.0) auf Flickr

Wer träumt nicht davon, Inhalte zu produzieren, die sich erfolgreich viral verbreiten und von Millionen Menschen wahrgenommen werden? Das Social Web mit seinen Möglichkeiten, Inhalte zu teilen, ist prädestiniert dafür. Meinen größten viralen “Erfolg” hatte ich mit dem Beitrag “RIP Michael Jackson“, den ich am Tag nach Jacksons Tod online gestellt habe. Er enthält eigentlich nur ein paar Zeilen und ein YouTube-Video. Google war mir damals sehr gewogen und deshalb tauchte ich mit diesem Blogpost ganz, ganz weit oben in der Suchmaschine auf. Der Beitrag ist vom 26. Juni 2009 und hatte an diesem Tag knapp 3.000 Zugriffe.

Vor fünf Jahren waren das für mich sensationelle Zahlen, aber innerhalb weniger Tage war das Interesse erloschen, im letzten Jahr hatte der Beitrag gerade noch 5 Klicks. Gebracht hat mir das alles wenig bis gar nichts, denn erstens interessiert sich heute kaum noch jemand für einen solchen Beitrag und zweitens kamen die Klicks vermutlich auch nicht von meiner Zielgruppe.

Virale Erfolge sind oft nicht nachhaltig

Dieser virale Erfolg ging also ins Leere, er hat mir im Grunde genommen nichts gebracht. Hätte es sich um einen Beitrag gehandelt, mit dem ich eine in Kürze stattfindende Veranstaltung ankündige, dann wäre ich damit besser dran gewesen. Ich hätte genau die kurzfristige Aufmerksamkeit erhalten, die wir uns in einem solchen Fall alle wünschen.

Langfristig gesehen sind für uns aber auch Inhalte wichtig, die Dan Newman als “Evergreen Content” bezeichnet. In seinem Blogbeitrag “What Is Evergreen Content and How To Create it” gibt er sich davon überzeugt, dass diese Art von Inhalt für den Verkauf sehr wichtig ist. Was bedeutet Evergreen Content überhaupt?

“(E)vergreen content is made up of posts that are not only relevant when they are posted, but they stay relevant for the time to come”,

schreibt Newman und sieht das Potenzial vor allem darin,

“to connect and engage to your audience for the long term”.

Meine Top 5-Beiträge des letzten Jahres sind alle schon älter

Passend dazu habe ich zum Jahreswechsel von WordPress eine Statistik bekommen, welche Beiträge im letzten Jahr am häufigsten hier auf diesem Blog aufgerufen worden sind. Ich habe das Ranking schon auf Facebook gepostet und interessanterweise ist kein Beitrag aus dem vergangenen Jahr unter den Top 5.

Im Sinne der Nachhaltigkeit ein schönes Ergebnis, ich habe dieses Muster in meinem Beitrag “Warum ein Blog so wertvoll ist” anhand von Zahlen zu verdeutlichen versucht. Man entkommt auf diese Weise dem Stress, permanent neue Inhalte liefern zu müssen oder ständig in den sozialen Netzwerken aktiv sein zu müssen. Allerdings muss ich nun schauen, dass ich “Nachschub” produziere, denn ewig halten sich Blogbeiträge nicht ganz oben in den Suchmaschinen. Die Sichtbarkeit bei Google & Co ist nur eines der Argumente für Evergreen Content. Newman nennt noch weitere:

  • “Continually attract traffic to your website.”
  • “Drive prospects into your sales funnel.”
  • Establish your brand as the industry leader.”
  • “Connect on a deeper level on social media.”

Niemand hat so viel Evergreen Content wie der Kunst- und Kulturbereich

Und wie kommen der Kunst- und Kulturbereich zu solchen Inhalten? KünstlerInnen und Kultureinrichtungen haben den großen Vorteil, dass sie über jede Menge davon verfügen. Ob das die Abbilder ihrer Werke sind, Fotosammlungen oder auch alte Plakate oder Programmhefte. Wir haben es hier mit Inhalten zu tun, die auf ihre Art zeitlos sind und die aus den von Dan Newman genannten Gründen genutzt werden sollten. Überlegen Sie mal, wie viele ungehobene Schätze noch in Ihren Schubladen, Kellern oder Archiven schlummern. Machen Sie sich doch ein paar Gedanken, wie Sie diese Inhalte nutzen können und Sie werden sehen, Evergreen Content und virale Inhalte ergänzen sich ganz großartig.


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