#bestpractice: Das Theater Oberhausen hat ein neues Onlinemagazin

Jedes Unternehmen, das im digitalen Raum sichtbar sein möchte, bietet nicht nur seine Produkte oder Dienstleistungen an, sondern agiert gleichzeitig als Publisher, schreibt Douglas Karr in seinem Beitrag “7 Strategies That Are Transforming Mobile Apps” und ist davon überzeugt, dass sie sich deshalb mit dem Thema Apps beschäftigen müssen. Auch Kulturbetriebe stehen vor dieser Herausforderung, schließlich greifen wir immer häufiger mobil auf das Internet zu. Viele von ihnen haben dieser Entwicklung Rechnung getragen und eigene Apps entwickelt bzw. entwickeln lassen.

Oft handelt es sich dabei um native Apps, die speziell für ein bestimmtes Betriebssystem, zum Beispiel Android oder iOS, programmiert worden sind und für einen bestimmten Gerätetyp (Smartphone oder Tablet-PC) optimiert werden. Die Alternative dazu sind Web-Apps, die im Browser funktionieren und das unabhängig vom Betriebssystem oder dem Gerätetyp. Welcher der beiden Ansätze der bessere ist, darüber wird schon längere Zeit gestrittendiskutiert. Meist stehen dabei technische Aspekte im Vordergrund, über die Inhalte und deren Formate redet man nur selten.

Ich denke, pauschal lässt sich die Frage, welcher Ansatz zu bevorzugen ist, nicht beantworten. Mir gefällt die MAK-App, an deren Konzeption ich mitwirken durfte, die nur für Tablet-PCs gedacht ist. Mir gefällt aber auch das neue eMagazin des Theater Oberhausen.

Screenshot eMagazin Theater Oberhausen

Das Magazin bietet einerseits Informationen über aktuelle oder kommende Inszenierungen, andererseits beschäftigt es sich aber auch mit den Strukturen von Theater und nutzt dabei die Formate Text, Bild, Video und Audio. Interviews, Fachbeiträge, Interviews mit den SchauspielerInnen und Bilder, die das begeisterte Kinderpublikum nach einer Vorstellung zeigen. Es sind schöne Bilder, die wohl nur auf größeren Bildschirmen zur Geltung kommen. Die Idee, unter dem Interview

Screenshot eMagazin Theater Oberhausen

mit Regisseurin Lily Sykes, die den Roman Sturmhöhe von Emily Brontë inszeniert hat, eine Minute lang Sturmrauschen als Audiodatei anzubieten, hat mir gefallen, das hatte ich nicht erwartet. ;-)

Die Orientierung im Magazin fällt einem nicht schwer, entspricht sie doch dem Prinzip, das wir von den mobilen Geräten her kennen. Während man sich dort mit der bekannten Wischbewegung im Magazin vor und zurück bewegen kann, klickt man am normalen Bildschirm auf die Buttons, die rechts und links zu finden sind. Oder man schaltet in den Stream und gelangt so einfach auf jede gewünschte Seite, wo man nach unten scrollt, wenn die Inhalte den Seitenumfang übersteigen.

Das Magazin bietet viele interessante Inhalte und es setzt dabei auf die richtige Technik. Ich für meinen Teil habe es gerne durchgeblättert und gelesen bzw. angeschaut. Was mir auch gefällt: Auf der letzten Seite ist der Call-to-Action-Button zu finden. Wer die nächste Ausgabe nicht verpassen möchte, meldet sich für den Newsletter an. Ich habe es getan. ;-)


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Kommentare

3 Antworten zu „#bestpractice: Das Theater Oberhausen hat ein neues Onlinemagazin“

  1. Danke für den Tipp! Auch ich finde das Online-Magazin sehr gut umgesetzt. Ich frage mich allerdings, ob sich das für das Theater Oberhausen lohnt. Damit meine ich gar nicht so sehr, ob sich das Online-Magazin finanziell amortisiert (das wird man ohnehin nicht ausrechnen kann), sondern vielmehr, ob die Anzahl der Zugriffe den Aufwand rechtfertigen. Wäre es das Online-Magazin eines großen Theaters in einer großen Stadt hätte ich wenig Bedenken, aber Oberhausen ist nun mal nicht Berlin. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sich besonders viele Oberhausener Theaterinteressierte sowas anschauen.
    Frage an dich: An welchen Kennzahlen würdest du den Erfolg eines solchen Projekts messen? Und welche Größen würdest du für das Theater Oberhausen ansetzen?

    1. Lustigerweise habe ich gerade selbst etwas über Marketing mit Apps geschrieben, und finde jetzt (als Ex-Oberhausener) diesen Artikel…

      Zu der Frage: Dass das jemals direkt an Besucherzahlen o. Ä. ablesbar sein wird, ist nicht absehbar. Aber wie oft die App heruntergeladen wird, sagt schon etwas aus. Dass sie dann auch genutzt wird, hängt davon ab, ob sie dem User etwas “nutzt”, natürlich mehr als das, was er auch auf der Website des Theaters findet.

      http://www.heise-media-service.de/blog/google/sind-unternehmen-ohne-marketing-app-wie-ein-eisbaer-ohne-scholle/

  2. […] Werbung, das merken wir ja an uns selbst auch, funktioniert nicht mehr so wie früher. Wir sind skeptisch, wenn jemand von sich behauptet, dass er ein ganz tolles Produkt oder Angebot habe. Ich glaube nicht, dass die Zeit des Outbound Marketing vorbei ist. Die Frage ist, wie groß das Gewicht sein soll und ob es sich nicht lohnen würde, mehr Zeit und Geld in das Inbound Marketing zu stecken, an neuen Formaten zu arbeiten wie zum Beispiel das Theater in Oberhausen (siehe dazu mein Blogpost “#bestpractice: Das Theater Oberhausen hat ein neues Onlinemagazin“). […]

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