Jetzt sind es nur noch 11 Tage bis zum stARTcamp Wien. Nach den vielen Feiertagen möchte ich jetzt noch einmal ordentlich die Werbetrommel rühren, denn bis jetzt haben viele, so mein Eindruck, noch gar nicht mitbekommen, dass es am 2. Juli wieder soweit ist. Wie aber bewirbt man eigentlich ein stARTcamp? Was ist das überhaupt und warum sollte man dorthin gehen?
Die wichtigsten Informationen habe ich ja bereits vor einiger Zeit in einem eigenen Blogbeitrag gepostet. Ein Facebookevent ist erstellt und über die Twitterkanäle informiere ich auch immer wieder. In Rückmeldungen taucht immer wieder die Frage auf, was denn ein stARTcamp eigentlich sei. Den Namen haben wir in Anlehnung an die stARTconference gewählt, eigentlich versteckt sich hinter dem stARTcamp ein Barcamp. Während bei einer Konferenz im Vorfeld ein Programm zusammengestellt wird, mit dem die Veranstaltung beworben wird, ist das bei einem Barcamp nicht der Fall. Wikipedia beschreibt dieses Format als “eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden”.
Was ist ein stARTcamp?
Im Unterschied zu einer Konferenz steht bei einem stARTcamp, das nach dem Barcamp-Prinzipien funktioniert, das Programm also nicht von Anfang an fest. Würde ein stARTcamp nach den Regeln einer klassischen Konferenz – eine SprecherIn, viele ZuhörerInnen – funktionieren, wäre der Einwand, man kauft die Katze im Sack, zutreffend: Ich kaufe ein Ticket, weiß aber noch nicht, wer zu welchen Themen etwas erzählen wird und hoffe, dass mich das dann interessiert. So ein Wagnis gehen wohl die wenigsten von uns ein.
Aber ein stARTcamp funktioniert eben nicht wie eine Konferenz. Ich bin nicht Konsument, sondern ein ganz entscheidender Teil dieses Formats. Wenn ich nur darauf warte, was dabei herauskommt, dann bin ich davon abhängig, was andere anbieten. Das finde ich, wenn überhaupt, heraus, indem ich auf die Liste der Sessionvorschläge schaue, die meist im Vorfeld veröffentlicht werden. Ich habe die Liste für das #scvie19 heute erstellt und meinen Sessionvorschlag dort eingetragen. In dieser Liste können Sie sehen, wer welche Themenvorschläge gemacht hat und danach entscheiden, ob Sie die Veranstaltung interessiert oder nicht.
Aber so ganz optimal ist diese Idee nicht, denn dann müssten Sie warten, bis wirklich alle, die eine Session gestalten möchten, ihren Themenvorschlag auf die Liste setzen. Das passiert aber eigentlich nie. Viele Themenvorschläge erfolgen erst in der Eröffnungssession. Wenn Sie so vorgehen, werden Barcamps für Sie schnell zur Enttäuschung. Oder Sie gehen nie zu einem hin. ;-)
Warum stARTcamps auch heute noch so wichtig sind
Sie können aber auch Ihre Erwartungshaltung verändern und genau das wäre auch mein Wunsch für dieses stARTcamp. Ich glaube, dass der Erfolg eines Barcamps davon abhängt, wie aktiv die TeilnehmerInnen sind. Es ist, wie gesagt, keine Konferenz, sondern ein partizipativeres Format. Eben weil das klassische Konferenzformat schnell ermüdend wirkt, wurden die Barcamps erfunden. Sie leben von der Bereitschaft der TeilnehmerInnen, sich auf das Thema und die anderen einzulassen. Sie müssen keine ExpertIn sein, um sich vor die anderen zu stellen und eine Session zu halten. Die umgekehrte Variante ist auch möglich: Sie wollen etwas wissen und um Sie herum sitzen Menschen, die Ihnen weiterhelfen können.
Deshalb können Sie in die Liste auch Themenvorschläge eingeben, also Themen, zu denen Sie nichts vortragen, sondern etwas darüber lernen wollen. Vielleicht interessiert Sie die Frage, was das Aufkommen des Dark Social für Ihr Marketing bedeutet. Oder ob eine Progressive Web App sinnvoller als eine native App ist. Unter Umständen gibt es darauf keine eindeutigen Antworten. Aber Sie können sich mit anderen austauschen und herausfinden, wie die mit diesem Thema umgehen. Oder nehmen wir Facebook, Instagram, Twitter… es gibt doch viele Dinge, die uns umtreiben.
Ich sehe im digitalen Raum eine Entwicklung, in der wieder verstärkt alle gegen alle kämpfen. Das macht in meinen Augen keinen Sinn, das sind alte Verhaltensmuster. Warum die Netzwerke nicht als das nutzen, was sie sind, Netzwerke? Und genau aus diesem Grund sind Barcamps oder stARTcamps auch heute noch so wichtig. Der Netzwerkgedanke scheint gerade etwas in den Hintergrund zu treten.
Nun wird sich vielleicht jemand fragen, was denn passiert, wenn es keine Themen gibt? Ich fürchte mich vor vielen Dingen, aber vor einem ganz sicher nicht: Dass uns die Themen ausgehen. :-) Aber trotzdem kann ich nicht ausschließen, dass am Ende nichts dabei herauskommt. Ich habe das zwar noch nie erlebt, aber dieses Risiko ist der Preis dafür, dass Barcamps der Versuch sind, die Wünsche und Bedürfnisse der TeilnehmerInnen in den Vordergrund zu stellen. Haben die keine beziehungsweise artikulieren sie nicht, habe ich keine Chance, ein Scheitern droht.
Ich kann dieses Risiko zwar nie ganz ausschließen, aber ich kann es auch als TeilnehmerIn minimieren. Indem ich einfach das Thema vorschlage, das mich interessiert. Ich muss die Session ja nicht selbst oder alleine halten. Aber es ist ein erster Schritt, um zu verhindern, dass mir die Veranstaltung nichts bringt. Und es ist vielleicht auch die Chance, sich mit anderen zusammen zu tun, die sich mit gleichen oder ähnlichen Themen beschäftigen. Am 2. Juli haben Sie die Chance dazu, da findet das stARTcamp Wien (in diesem Beitrag finden Sie alle Infos) im Volkskundemuseum statt.
Hier gibt es die Tickets. ;-)
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen