Kultur und Marke

Irgendwie assoziiere ich mit dem Begriff “Marke” ja immer noch die Ariel Werbung der, ich glaube, siebziger Jahre. Erinnern Sie sich noch an Klementine? Das werde ich wohl auch nicht mehr los.

Vielleicht verwende ich einfach den Begriff “brand”? Das klingt ja auch viel zeitgeistiger. Warum komme ich überhaupt auf dieses Thema? Ich beschäftige mich immer noch mit der Reputation (die ersten beiden Beiträge finden Sie hier und hier) und da kommt einem der Begriff “brand” (ab jetzt ohne Anführungszeichen) immer wieder unter.

Warum brauchen wir überhaupt so etwas im Kunst- und Kulturbereich?

“Eine starke Marke – und dazu gehört mehr als ein Logo – verschafft Ihnen einen Vorsprung, kommuniziert die Wertigkeit Ihrer Angebote und stiftet Identität”,

schreibt Anja Leidel in ihrem Beitrag “Werbung trifft Kultur. Wie Branding Designer ans Werk gehen“. Schade, der Beitrag ist mir dann etwas zuviel Werbung. Ich hätte mir etwas mehr erwartet als Infos über den Umgang mit einer Agentur.

Da kann ich mit Max Kalehoffs Blogpost “10 Principles To Inspire Your Brand (And Maybe save It)” viel mehr anfangen. Vor allem seine Definition ist interessant:

“Our brand is the aggregate of associations that people have about our product and organization. Branding is the aggregate of actions that signal these associations. The result is our reputation and equity.”

Reputation und Brand hängen also eng zusammen, wobei ich gestehen muss, dass ich mir schwer tue, beide Begriffe voneinander abzugrenzen. Kalehoffs Definition von Brand kommt Wieseneders Beschreibung von Reputation sehr nahe. Kann man vielleicht sagen, dass es sich bei Brand und Reputation um zwei Seiten einer Medaille handelt, nämlich die sichtbare (Brand) und die unsichtbare (Reputation)?

Die Nähe beider Begriffe zeigt sich auch, wenn man die 10 Prinzipien der Brand-Strategie betrachtet, die Kalehoff in seinem Beitrag anführt:

  • Transparenz
  • Authentizität
  • Demut
  • Schlichtheit
  • Inspiration
  • Charakter
  • Geschichten
  • Konsistenz
  • Flexibilität
  • Offenheit

Sind das nicht auch Prinzipien für ein erfolgreiches Reputation Management?


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Kommentare

3 Antworten zu „Kultur und Marke“

  1. Ein spannendes und vor allem vielschichtiges Thema.Dazu können wir uns auch gerne einmal telefonisch näher austauschen.

    So eng die Bereiche Reputation und Brand auch zusammenhängen mögen, so sind sie doch klar voneinander abzugrenzen. Mathematisch gesprochen wäre Reputation eine Untermenge von Brand. In einer Marke verdichten sich sich die Summe der Werte, Identitäten, Leistungen, Handlungen, Kontaktpunkte, Dialoge, Erfahrungen usw. die sich schlußendlich in Form der Reputation manifestieren.

    Die oben angeführten 10 Punkten sind sicherlich für eine solide Markenführung erste Anhaltspunkte und führen bei einer abgestimmten Strategie, einer integrierten Kommunikation auch zu einer entsprechend positiven Reputation. Innerhalb der Reputation kommen dann allerdings noch weitere Themen im Speziellen zum Tragen wie Issue Management / Krisenkommunikation etc.

  2. Danke, die Gegenüberstellung von visible und invisible branding gefällt mir. Da wird mir einiges klarer.

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