DE:BUG ist der Titel einer Zeitschrift, die sich mit elektronischen Lebensaspekten beschäftigt. Via MindSharing | get together bin ich nicht nur auf dieses Magazin gestoßen, sondern auch auf einen Artikel über Soziale Netzwerke.
Mercedes Bunz stellt sich darin die Frage, ob diese Netzwerke Fluch oder Segen für uns bedeuten. Sie merkt an, dass die Grenzen zwischen privat und öffentlich nicht zu ziehen sind und wir in Sozialen Netzwerken unsere “eigene private Öffentlichkeit aufmachen”.
“Hängengeblieben” bin ich dann an der Feststellung, Soziale Netzwerke seien nicht nur einfach als eine neue Entwicklung im Internet zu verstehen, sondern seien als ein neues Paradigma unserer Gesellschaft zu lesen:
“Zentral auffällig ist da vor allem eins: Die Technik der Selbstdarstellung ist heute nicht mehr nur eine Angelegenheit des Künstlers, der damit früher einmal die eigenen Fähigkeiten ausstellte. Jeder mündige Bürger, nun gut, zumindest die jüngeren unter ihnen, sind heute zur Selbstdarstellung verpflichtet, einfach weil man gar nicht mehr daran vorbeikommt.”
Ist das der Grund, warum es KünstlerInnen heute so schwer haben, überhaupt wahrgenommen zu werden? Selbstdarstellung ist ja schon länger ein Thema. Die privaten Fernsehsender haben diese Entwicklung schon vor langer Zeit mit ihren diversen Fernsehshows aufgegriffen. Wenn wir uns das aktuelle Fernsehprogramm anschauen, dann funktioniert das öffentliche Zurschaustellen von Privatheit ja immer noch ganz gut. Sind Social Networks da nicht einfach die Übertragung dieses Prinzips in den virtuellen Raum? Die Frage ist nur: muss ich da mitmachen? Netzwerke sind ein Instrument und es liegt an den NutzerInnen, was sie damit anstellen. Mit einer Geige kann ich Menschen verzaubern, ich kann sie aber auch quälen.
Vielleicht ist es ein Fehler, dass sich der Kunst- und Kulturbereich am “schneller, höher, weiter” beteiligt? Liegt die Einzigartigkeit der Kunst nicht wo ganz anders? Und ist es nicht die Aufgabe des Kulturmanagements, dafür neue Konzepte zu entwickeln? Damit sind wir wieder bei einem Thema, dass ich erst vor kurzem in einem Beitrag angesprochen habe.
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