Sagamundo und der Riese vom Mirnock

Es ist ja gar nicht immer notwendig, den Großstädten einen Besuch abzustatten, um attraktive Museen zu  entdecken. Ich hatte das Glück, gestern in Kärnten fündig zu werden. Die Gemeinde Döbriach am Millstätter See hat dort ein leerstehendes Hotel im Ortszentrum in ein Museum umgewandelt, das schon von außen sehr reizvoll wirkt.

Sagamundo liegt am Fuße des Mirnocks, in dessen Gipfelbereich früher ein Riese Angst und Schrecken verbreitet haben soll. Das führte dazu, dass sich niemand dort hinauf wagte, auch die Bauern mit ihrem Vieh nicht. Als die Weiden im Tal durch eine Überschwemmung zerstört wurden, fasste sich ein Döbriacher Bauer ein Herz und trieb sein Vieh auf die Mirnock-Alm.

Als dort ein Gewitter aufzog, suchte er unter einem Baum Schutz, allerdings vergeblich. Ein Blitz schlug in den Baum ein, der Bauer wurde durch die Luft geschleudert und blieb bewusstlos liegen.

“Als der Mann aufwachte, lag er auf einem mit Moos bedeckten Felsen neben einer Bergquelle. Er traute seinen Augen nicht – der Riese saß daneben und gab ihm mit seiner Hand frisch geschöpftes Quellwasser.” (Programmheft S.4)

Dadurch erholte er sich recht schnell wieder und treibt seitdem jedes Jahr sein Vieh auf die “Riesenalm”.

Um diese und andere Sagen aus der Region geht es in dem Museum. Mir hat die Kombination aus Information, Klangteppich und Multimedia sehr gut gefallen, denn so erfährt man Wissenswertes über die Welt der Riesen und Zwerge, man bekommt aber auch Geschichten erzählt, etwa die über die Berggeister von Weissbriach.

Insgesamt also ein tolles Erlebnis, das ich aber verpasst hätte, wenn mich nicht eine Freundin darauf aufmerksam gemacht hätte. In Sachen Marketing und PR besteht in meinen Augen schon noch Verbesserungsbedarf. Schön wäre es zum Beispiel, wenn die Website einen eigenen Pressebereich hätte, in dem ich die wichtigsten Infos über das Museum und Bildmaterial dazu finde. Dann hätte ich dieses Blogpost noch mit einem passenden Bild versehen können.

Vielleicht lässt sich auch die Website gelegentlich aktualisieren, denn wenn ich dort lese:

“Der weitläufige, brachliegende Gebäudekomplex wurde 2006 aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und soll sich bis Mai 2008 zum familienorientierten Themenpark im Zeichen von Kreativität und Fantasie entfalten”,

dann fühle ich mich im August 2008 nicht mehr so ganz angesprochen. Und wenn es dann noch gelingt, einen Teil der Bilder, Tondokumente und Videoclips aus den Ausstellungsräumen in die Website zu integrieren, dann ist die Seite schon fast perfekt. Das ist sie aber erst, wenn sie mir auch noch die Möglichkeit bietet, in den Dialog mit dem Museum zu treten, und wenn es nur ein Gästebuch ist. Wenn dort positive Kommentare zu finden sind, dann bringt das wahrscheinlich mehr als jede Werbeaktion.

Aber vielleicht kommt das ja alles erst noch…


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