Seit fast zwei Jahren gibt es jetzt dieses Blog. Mehr als 700 Beiträge, fast 100.000 Aufrufe (wäre es ein Buch, könnte man schon fast von einem Kulturmanagement-Bestseller sprechen :-) ), viele Kommentare, eine Bilanz, mit der ich sehr zufrieden bin. Kunst und Kultur sind mittlerweile in vielen Blogs ein Thema, egal ob es um Management, Marketing, Kommunikation oder um Kunst und Kultur selbst geht. Die Blogroll, die Sie hier rechts sehen, ist sichtbarer Beweis dafür, dass solche Themen im Internet angekommen sind.
Aber, so schreibt Nina Simon, deren Blog Museum 2.0 nur wenige Tage älter ist:
„But this blog is mostly push content. It’s very me-heavy and is not sufficient to support the energy in this community. I have met so many of you in the last year who are working on projects and new ideas and would really benefit from connecting to others in the loose „museum 2.0″ community who are thinking along the same lines. You send me emails (which is awesome and I want you to continue) but I also want you to have access to each other and all of your collective brilliance. I shouldn’t get to have all the fun.“
Nina Simons Blog ist natürlich viel größer, die Zahl ihrer LeserInnen auch, aber mir geht es ähnlich. Das Blog hier liefert Inhalte, was ok ist, aber nun heißt es nachdenken über den nächsten Schritt. Worum es geht, illustriert eine Zeichnung aus einem ihrer früheren Beiträge:
Eines meiner Ziele war und ist es, das Thema Kulturmanagement bzw. den Kunst- und Kulturbereich insgesamt zu pushen und so was wie Awareness dafür zu schaffen. Klar ist, dass ich das nie alleine schaffen kann, was aber auch nicht nötig ist, denn es gibt ja unzählige Menschen, die auch an dieser Aufgabe arbeiten.
Um alle diese Menschen zusammen zu spannen, braucht es Plattformen. Die Entwicklung des Internets geht genau in diese Richtung. Erfolgreich sind nicht die, die Inhalte zur Verfügung stellen, sondern diejenigen, die die Plattformen dafür zur Verfügung stellen. Gelingt es einer Plattform, eine entsprechend große Zahl an Menschen anzuziehen, dann können wir von erfolgreichem Community-Building sprechen.
Mein Blog reicht da eigentlich nicht mehr aus. Warum? Weil aus dem Blog heraus hauptsächlich bilaterale Verbindungen resultieren. Das Ziel muss es aber sein, die BlogleserInnen untereinander auch zu verlinken, denn je ausgeprägter die Netzwerkverbindungen untereinander sind, desto stabiler wird das Netzwerk.
Leider bin ich kein so künstlerisches Talent, aber ich hoffe, die Grafik veranschaulicht, was ich meine. Reisst im ersten Fall die Verbindung zwischen A und B ab, ist sie gekappt und es ist unter Umständen schwer bzw. unmöglich, sie wieder zu etablieren. Im zweiten Fall gibt es noch C. Bricht die Verbindung zwischen A und B ab, ist es über C viel leichter möglich, diese Verbindung wieder herzustellen. Wenn Sie an Ihr eigenes Netzwerk denken, fallen Ihnen sicher viele Beispiele dafür ein.
Genau darum geht es mir im nächsten Schritt jetzt eigentlich, daher auch meine Frage, was nach dem Bloggen kommt? Das heißt nicht, dass ich jetzt damit aufhören werde, nein, ganz im Gegenteil. Ich betrachte so ein Blog als eine Art Knotenpunkt, an dem viele Fäden zusammen laufen können. Die Herausforderung besteht jetzt aber darin, diese Fäden untereinander zu verbinden.
Bestandteil dieses Netzwerks sind Sie als die LeserInnen dieses und anderer Blogs, die sich für Kunst und Kultur im weitesten Sinne interessieren und Ziele verfolgen, die Sie mit anderen gemeinsam haben. Klar ist, dass sich Ziele miteinander immer leichter erreichen lassen als alleine. Sie alle verfügen über Qalifikationen, Wissen und Erfahrungen, die, bringt man sie zusammen, einen immensen Mehrwert ergeben. Für mich stellt sich jetzt die Frage, welcher Modus dafür in Frage kommt?
Technisch gesehen ist die Sache einfach, irgendwo ein Forum oder eine Gruppe einzurichten ist schnell passiert. Nur heißt das ja noch lange nicht, dass Sie deshalb plötzlich beginnen, untereinander zu kommunizieren und sich auszutauschen. Schauen Sie sich die diversen Xing-Gruppen an, die theoretisch genau dieses Ziel haben. Aber es funktioniert nicht.
Eine Voraussetzung dafür ist, denke ich, dass man sich gegenseitig vertraut. Grundvoraussetzung, um jemandem zu vertrauen, ist das Wissen, dass diese Person über entsprechende Kompetenzen verfügt. Diese Kompetenzen muss man kommunizieren, damit andere davon erfahren können und mir dann vertrauen. Dafür sind Blogs beispielsweise bestens geeignet.
Nina Simon hat, um eine Antwort auf diese Frage zu finden, eine eigene Website erstellt, auf der ihre LeserInnen und Mitglieder ihrer Community verschiedene Vorschläge machen und auch bewerten können. Schließlich kann sie diese Frage ja nicht alleine beantworten.
Was mich interessieren würde. Wie sehen Sie das? Ist das Thema Community überhaupt ein Thema für Sie? Haben Sie ein Interesse daran, diejenigen, die im gleichen Bereich wie Sie arbeiten, die hier mitlesen, mitkommentieren, was auch immer, kennen zu lernen? Gemeinsame Projekte zu entwickeln oder sich einfach nur auszutauschen bzw. kennen zu lernen?
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