Unser Fördersystem funktioniert seit Jahr und Tag nach dem gleichen Prinzip. Die Kultureinrichtung möchte ein künstlerisches Projekt umsetzen, schreibt, so sie keine Jahresförderung erhält, ein Ansuchen um Förderung und wartet auf die – hoffentlich – positive Antwort.
Anreize, sich um neue Zielgruppen zu bemühen, werden so nicht geschaffen.
Eine dieser neuen Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche. Kunst und Kultur stehen wohl bei den meisten von ihnen nicht ganz vorne in der Rangliste der beliebtesten Freizeitaktivitäten. Der Kunstkonsum kostet Geld und ist zweitens mit dem Risiko verbunden, dass einem das Konzert, die Ausstellung, etc. nicht gefällt.
Vorbildlich ist dieses Problem in den Niederlanden gelöst, habe ich gerade in einem Artikel des Kölner Stadt-Anzeigers gelesen. Darin wird über ein kulturpolitisches Symposium berichtet, das sich mit der Frage beschäftigte, wie die Kunst ihr Publikum besser bzw. länger an sich binden könne?
Antonia Lahmé von der Kulturstiftung des Bundes hat dort einen, wie ich finde, sehr interessanten und guten Vorschlag gemacht:
“An vielversprechenden Ideen mangele es aber nicht. In den Niederlanden etwa bewähre sich das Modell, Schüler mit fünf Gutscheinen auszustatten, die sie pro Schuljahr in Kultureinrichtungen ihrer Wahl einlösen können. Bühnen und Museen werden in der Folge mit einem Geldbetrag pro Nachwuchsbesucher entlohnt. So seien alle Häuser stetig darum bemüht, ein junges Publikum anzusprechen”,
wird sie im Zeitungsartikel zitiert. Könnte man das nicht auch mal bei uns ausprobieren? Oder gibt es solche Versuche bereits?
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