Jeff Jarvis hat auf BuzzMachine das Thema Kuratoren aufgegriffen und dort einige, ich denke, sehr wichtige Gedanken formuliert. Er sieht die Kuratoren eher in einer Vorreiterrolle, daher der Titel “Death of the curator. Long live the curator“.
Befürchtungen, dass den Kuratoren ein ähnliches Schicksal wie den Journalisten droht, hat er nicht, ganz im Gegenteil: er schreibt ihnen eine Vorbildfunktion zu. Ihre Aufgabe sei es, die gewaltige Menge an Informationen zu bändigen:
“…collecting it, selecting it, giving it context in their stories”,
formuliert es Jeff Jarvis, der auch begründet, warum sie so wichtig sind:
“We have many automated means to aggregate news (…). Curation is a step above that, human selection. It’s a way to add value.”
Das ist genau der Punkt. All die Tools, die uns das Social Web zur Verfügung stellt, haben nur einen begrenzten Nutzen. Es gibt noch eine Ebene darüber, auf der uns all die Tools, die uns dabei unterstützen, die Informationen zu aggregieren, nicht weiterhelfen.
Gut gefällt mir auch seine Idee, die er daraus entwickelt:
“I think that curators have things to teach journalists and that’s why I’m planning a symposium on curation at CUNY, bringing together museum curators, event curators, possibly even sommeliers to share their views of the value they add to collections of things, people, information – or wine.”
Da sind sie wieder, die “Structural Holes“, unter denen Ronald S. Burt die Leere zwischen sozialen Gruppen versteht (siehe dazu: “Kulturmanagement und Innovation: Gehört das zusammen?“). Genau so entsteht Innovation. Indem wir Experten aus völlig unterschiedlichen Bereichen zusammen bringen und nach den dahinter liegenden Mustern suchen, um daraus zu lernen und sie für die eigenen Bedürfnisse zu adaptieren. Die Kombination Journalisten, Kuratoren und Sommeliers klingt spannend. Eigentlich sollte es so ein Syposium auch bei uns geben, oder?
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