© Stephanie Hofschlaeger; Pixelio
Als ich vor ein paar Tagen in einem Seminar, in dem es um das Thema Kultur und Web2.0 ging, über Blogs, Netzwerke und all die Social Media Tools sprach, fragte eine Teilnehmerin nach einiger Zeit, was ihr das denn alles bringe? Schließlich könne man die Informationen ja auch auf eine ganz normale Website stellen? Diese Frage ist nicht unberechtigt, denn ob ich eine Info auf meiner Website deponiere oder auf meinem Blog, auf Xing oder sonstwo, macht erst einmal keinen großen Unterschied. Die UserInnen besuchen die Seite mehr oder weniger zufällig und finden dort Informationen, die ihnen dann zusagen oder auch nicht.
Das war es dann. Gefällt mir, was ich da lese, sehe oder höre, dann werde ich vielleicht, um im Kunst- und Kulturbereich zu bleiben, die Ausstellung, das Konzert, etc. besuchen. Ist das, was ich da “konsumiert” habe, besonders gut oder besonders schlecht, dann werde ich unter Umständen am nächsten Tag anderen davon erzählen.
Und genau an diesem Punkt taucht nun der Unterschied zwischen der einfachen Website und den Social Media Tools auf. Letztere machen es mir leicht, Informationen weiterzugeben. So wie ich früher in der Schule erzählt habe, wenn mir ein Film oder eine Platte besonders gut gefallen haben. Nur geht das im Social Web wesentlich schneller und die Reichweite ist größer. Ich erzähle nicht mehr nur meinen Freunden in der Schule vom Film, sondern ich schreibe darüber in meinen Netzwerken.
Noch leichter und interessanter wird die Sache, wenn ich etwas habe, was ich weitergeben kann. Ein Foto, ein Videoclip, ein Song, was auch immer. Und noch attraktiver ist es, wenn ich diese Inhalte auf meinen eigenen Seiten einbinden kann. Attraktiv in zweierlei Hinsicht. Einerseits habe ich etwas, was ich anderen zeigen kann, was mir gefällt.
Andererseits profitieren aber die Musikgruppen oder Fimverleih davon, denn manche werden dadurch den Entschluss fassen, auch den Film anzuschauen oder die Platte zu kaufen. Je schneller und weiter sich die Botschaft verbreitet, desto besser. Vorausgesetzt, den Leuten gefällt die Sache.
Für den Kunst- und Kulturbereich stellt sich daher die Frage: was habe ich, was andere dann weitergeben können? Klar ist, es muss gefallen. Zweitens muss es so attraktiv sein, dass die UserInnen es auch gerne nutzen (z.B. auf ihrem Blog) bzw. weitergeben.
Bekannte KünstlerInnen (z.B. Paulo Coelho) und große Kulturbetriebe können darauf bauen, dass Ihre Angebote genutzt und verteilt werden. Bei den “Kleinen” ist das schon schwieriger. Schnell kommt man sich ausgenutzt vor, wenn einen ein Kulturbetrieb dazu auffordert, das Video oder das Foto weiterzugeben. Ausgenutzt fühle ich mich dann, wenn ich feststelle, da ist jemand, der zwar von mir erwartet, dass ich seine Sachen weiterleite, der selbst aber nie etwas weiter verteilt und damit empfiehlt.
Geben und Nehmen heißt die Devise im Social Web. Versuchen Sie es einfach mal und Sie werden feststellen, dass sich in der Kommunikation mit den UserInnen, Ihren Zielgruppen etwas verändert. Ihr Gegenüber hat nicht mehr das Gefühl anagitiert zu werden, sondern fühlt sich Ernst genommen.
Ein Beispiel: das folgende Video habe ich auf Matias Roskos VisualBlog gefunden. Und weil der gebürtige Eritreer Fetsum seine Musik auf den verschieden Videoplattformen platziert hat, kann man sie ganz einfach auf den eigenen Seiten einbetten bzw. weitergeben. Wenn es Ihnen gefällt, verlinken Sie darauf, binden Sie es in Ihre eigene Seite ein oder erzählen Sie anderen einfach davon. Und ist das jetzt schon Marketing? Mir hat sein Song einfach sehr gut gefallen.
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