Die britischen Orchester fordern staatliches Commitment ein

“We want government to value orchestras, fund us wisely, legislate supportively and make a real commitment to maintaining music education in schools. It is crucial if we’re to give our future generations the opportunity to experience music and reap its social benefits that it must begin from a young age – and be a key part of classroom education”,

wird Tim Walker, Vorsitzender der “Association of British Orchestras” und künstlerischer Leiter des “London Philharmonic Orchestra“, in einer Presseaussendung anlässlich der Präsentation des Manifests “A Platform for Success: A Five Year Vision for Orchestras” zitiert.

Darin versprechen die Orchester nicht nur, mehr Menschen mit ihrem musikalischen Angebot zu erreichen, sondern auch den Nachwuchs zu fördern. Ins Auge ist mir dabei im zwölfseitigen Manifest der folgende Satz gefallen (S.9):

“We will experiment with and push the boundaries of technological and digital innovation to introduce new audiences to orchestral music.”

150 Orchester, die in der ABO zusammen geschlossen sind, erkennen in der Nutzung digitaler Medien eine Chance, ein neues Publikum für ihre Kunst zu gewinnen. Es wird spannend sein, die Orchester dabei zu beobachten, welche Maßnahmen sie in diesem Zusammenhang ergreifen werden.

Im Gegenzug fordern die Orchester die Politik auf,

  • “(to) recognise the economic impact orchestras have on their towns, cities and regions and acknowledge the extent of the return on public investment,
  • (to) continue to support commercial and public service broadcasters to enable them to provide a platform for and access to orchestral music,
  • (to) improve the tax system to enhance private giving from corporations and individuals,
  • (to) sustain public investment in local authorities to enable them to continue supporting orchestras, concert halls and local promoters and
  • (to) support the ABO’s ambition to provide a live concert experience for every child during their time at school.”

Das “Manifest” enthält jede Menge interessante Anregungen und zeugt davon, dass man sich erstens dem Ernst der Lage bewusst ist und zweitens nicht einfach nur nach öffentlichen Geldern schreit, sondern sehr differenziert an das Thema herangeht. Bleibt abzuwarten, ob es gelingt, klassische Musik und Orchester auf diese Weise zu “retten”.


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