© knipseline; Pixelio
Es ist noch gar nicht so lange her, da war ein Kommentar die einzige Möglichkeit, um auf die Inhalte des Blogbeitrags einzugehen. Je mehr Kommentare ein Blog hatte, desto angesehener war es. Heute ist das anders, denn wir haben die Möglichkeit, uns an den verschiedensten Plätzen im Social Web zu äußern. Twitter, Facebook, FriendFeed, Goggle Buzz und noch einige andere Kanäle kommen dafür in Frage. Aber man hat den Eindruck: je mehr Möglichkeiten, desto weniger wird kommentiert.
“Does a blog need comments?” Die Frage von Beth Dunn hat daher ihre Berechtigung:
“I’ve always been of the firm belief that a blog just isn’t a blog unless you’ve got comments enabled. Without comments, it’s just a website that sort of vaguely, structurally resembles a blog,”
beginnt sie ihren Beitrag, um dann die Frage zu stellen, wer denn heute überhaupt noch Blogbeiträge kommentiere? Zwar würden sich BloggerInnen noch eher bemühen, aber auch deren Engagement habe nachgelassen. So stellt sie die Frage, ob die Zahl der Kommentare heute noch ein Erfolgskriterium sei und ob ein Blog ohne Kommentare überhaupt noch ein Blog sei?
Ich denke, die Frage lässt sich nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Natürlich freut sich jede BlogbetreiberIn, wenn sie viele Kommentare als Reaktion auf ihre Beiträge erhält. Vorausgesetzt sie sind positiv. ;-) Aber notwendig sind sie nicht. Und trotzdem haben Sie mit Ihrem Blog Erfolg, weil Sie hunderte von LeserInnen haben. Nur rühren die sich halt nicht, weil sie sich nicht trauen bzw. nicht der Typ dafür sind (siehe dazu den Beitrag “Social Media im Kunst- und Kulturbereich: die Suche nach den neuen Zielgruppen“).
Aber es hängt nicht nur von Ihrer Zielgruppe ab, sondern auch von den Themen, um die es geht. Wenn Sie jeden Tag eine Kulturveranstaltung ankündigen, dann werden Sie eher wenig Kommentare erhalten. Außer einem Dankeschön für den Beitrag habe ich als Leser ja gar keine Möglichkeit, auf Ihren Beitrag zu reagieren. Das heißt, so gesehen sind Kommentare zwar ein Zeichen der Wertschätzung, sie müssen aber nicht unbedingt sein.
Ist ein Blog ohne Kommentare noch ein Blog? Theoretisch schon, denn der Kommentar ist ja nicht das einzige Merkmal eines Blogs. Auf der anderen Seite lässt sich mit Hilfe von Blogsoftware in ein paar Minuten auch eine statische Seite erstellen, die Ihnen dann zum Beispiel als Onlineprofil dient. In diesem Fall hätten wir es zwar mit einer Blogsoftware zu tun, aber nicht mit einem Blog.
Haben Sie als BlogbetreiberIn nicht andere BloggerInnen als Zielgruppe im Visier, dann müssen Sie nicht beunruhigt sein, wenn Sie keine Kommentare auf Ihre Beiträge erhalten. Vorausgesetzt, der Dialog mit Ihren Zielgruppen ist nicht Ihr Ziel. Achten Sie aber darauf, ob Ihre Beiträge über die verschiedenen anderen Kanäle weiter empfohlen werden, denn auch das ist ein Zeichen der Anerkennung. Wie hat Patrick Breitenbach in seinem heutigen Blogbeitrag über Geschäftsmodelle im Web 2.0 so schön geschrieben:
“Der Applaus bleibt sicherlich eine der wichtigsten Währungen im Kulturbereich.”
Und das gilt, behaupte ich, nicht nur für den Kulturbereich, sondern wahrscheinlich für die meisten von uns, egal was wir tun. Auf welchem Weg wir ihn bekommen, ist egal. Hauptsache, wir bekommen ihn. Oder?
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