“Sind Corporate Blogger austauschbar?” fragt Klaus Eck und zeigt anhand des Otto-Fashion-Blog, dass die BloggerInnen zwar durchaus austauschbar sind, aber der Wechsel schon genau geplant werden muss. Man dürfe die BlogleserInnen nicht vor vollendete Tatsachen stellen, sondern müsse sie entsprechend darauf vorbereiten, so Klaus Eck.
Darauf vorbereiten deshalb, weil BloggerInnen entscheidenden Anteil daran haben, ob ein Blog erfolgreich ist oder nicht. So wichtig sie für den Erfolg sind, so wichtig ist es aber auch für das Unternehmen, sich vorweg Gedanken darüber zu machen, was passiert, wenn die BloggerIn geht. Martin Grothe spricht in einem der Kommentare von einer Exit-Strategie, ein Begriff, der es für mich sehr gut trifft.
Was heißt das für den Kunst- Kulturbereich? Im Augenblick noch gar nichts, ist man fast geneigt zu sagen, denn Blogs spielen hier noch lange nicht so eine wichtige Rolle wie etwa in der Modebranche. Vergleicht man etwa das Otto-Fashion-Blog mit einem Blog aus dem Kunst- und Kulturbereich, dann fällt auf, dass es bei ersterem um Mode geht, bei den Blogs im Kunst- und Kulturbereich aber in der Regel um die jeweilige Kultureinrichtung.
Ich behaupte, darin liegt auch der Grund, dass Blogs im Kunst- und Kulturbereich bis jetzt wenig erfolgreich sind, wobei es mir im Hinblick auf den Erfolg weniger um die Zugriffszahlen, sondern eher um die Relevanz für den Bereich oder die Sparte geht. Deshalb habe ich auch meine Meinung im Hinblick auf die Frage, wer bloggen sollte, geändert. Ich habe bis jetzt immer den Standpunkt vertreten, dass die Blogposts von Personen aus der Kultureinrichtung geschrieben werden müssten, weil sie die entsprechenden Einblicke in den Betrieb haben und dementsprechend nahe an den Themen dran sind.
Ich fürchte, das ist eher ein Nachteil, der dazu führt, dass der Blick über den Tellerrand nicht gelingt. Wer in die Struktur des Kulturbetriebes eingebunden ist, hat oftmals gar nicht die Freiheit, über andere Dinge zu schreiben oder er kommt einfach nicht auf die Idee. Meiner Meinung nach sollte mit einem Blog ein Themenbereich, eine Kunstsparte besetzt werden und nicht nur das Programm der jeweiligen Kultureinrichtung. Und das gelingt leichter, wenn man nicht in die Hierarchie eingebunden ist, sondern sich unabhängig von ihr bewegen kann. Ich denke dabei nicht so sehr an Agenturen, sondern an die vielen ExpertInnen, die es in allen Kunstsparten gibt und die so Möglichkeit hätten, ihr Wissen in ein solches Medium einzubringen.
Wie sehen Sie das?
Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen