Social Media im Kulturbetrieb: Personalisierung ist Pflicht

Diese Darstellung zweier sich unterhaltender Frauen, die in Dublin zu finden ist, haben ich bei meiner Suche nach einem passenden Foto für diesen Beitrag entdeckt. Viele Kultureinrichtungen wollen im Social Web aktiv werden oder sind es schon. Sie alle wissen, dass es die Menschen sind, die dort die Gespräche führen, aber sie scheuen sich davor, ihre MitarbeiterInnen in den Vordergrund zu stellen. Oder die MitarbeiterInnen wollen das gar nicht.

Daher ist diese Personalisierung für die meisten Kultureinrichtungen eine große Herausforderung, denn es gilt dabei einige Hürden zu überwinden. Häufig ist vertraglich geregelt, dass nur die ChefIn für die Außenkommunikation zuständig ist. Eine schwierige Situation, denn sie wird meist andere Dinge zu tun haben, als sich ständig mit Facebook und Twitter zu beschäftigen.

Verträge lassen sich ändern und auf diese Weise ist es dann möglich, MitarbeiterInnen diese Aufgabe zu übertragen. Die Frage ist, ob denen das recht ist, wenn sie sich auf Facebook nicht mehr nur privat mit ihren FreundInnen austauschen, sondern auch noch die nächste Ausstellung ankündigen müssen? Gründe, die da dagegen sprechen, gibt es einige. Viele werden es nicht wollen, dass sie plötzlich private und berufliche Kommunikation vermischen sollen. Vielleicht ist auch das Arbeitsklima gar nicht so gut und man möchte nicht “Lautsprecher” seines Arbeitsgebers sein?

Oft scheitert die Personalisierung aber auch daran, dass niemand weiß, wie man die Sache angeht. Debra Askanase beschäftigt sich auf ihrem Community Organizer 2.0 immer wieder mit diesem Thema und hat vor einiger Zeit eine recht schöne Präsentation zum Thema “The Personal Organization” erstellt:

In ihrem dazugehörigen Blogpost “The Personal Organization: The New Mix” weist sie darauf hin, wie wichtig dieser Ansatz ist, um das Potenzial des Social Web ausschöpfen zu können:

“A critical factor in organizational success on social media is making the organizational presence personal”,

schreibt sie und liefert in ihrer Präsentation jede Menge Ideen, wie diese Personalisierung aussehen kann. Das beginnt bei der Gestaltung des Twitter-Auftritts und endet beim bloggenden Chef. Besonders gut gefällt mir ihr Hinweis auf das Potenzial von Facebook-Gruppen. Kultureinrichtungen haben eine eigene Fanseite, aber eigene Gruppen sind mir nicht bekannt. Dabei hat die Gruppenfunktion einige Vorteile, wie Askanase zeigt. So schlägt sie zum Beispiel vor:

“Create a private Facebook group for highly engaged online followers.”

Eine gute Idee, die besonders enagierten Fans in eine exklusive Gruppe einzuladen und ihnen dort speziell aufbereitete Informationen zukommen zu lassen.

Die Voraussetzung für diese und alle anderen Ideen ist aber die Bereitschaft, sich als Person, als MitarbeiterIn oder ChefIn, persönlich einzubringen und die Standpunkte der – in diesem Fall – Kultureinrichtung öffentlich zu vertreten. Der Rahmen, der dafür benötigt wird, umfasst aber mehr als nur kommunikative Fähigkeiten.

PS: Debra Askanase hat dazu auch ein öffentlich zugängliches Google Dokument erstellt. Ein schönes Beispiel, wie sich Google Docs auch in der externen Kommunikation einsetzen lässt.

Titelbild: “Hags with Bags“; By infomatique (CC-Lizenz)


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2 Antworten zu „Social Media im Kulturbetrieb: Personalisierung ist Pflicht“

  1. […] Social Media im Kulturbetrieb: Personalisierung ist Pflicht « Das Kulturmanagement Blog […]

  2. […] Henner- Fehr hat auf seinem Blog vor kurzem das Thema “Personalisierung in sozialen Netzwerken” aufgegriffen und spricht Probleme der betriebsinternen Akzeptanz […]

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